Seit dem Tod von Patriarch Krikor Bedros XX. Ghabroyan Ende Mai fungiert der armenisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Boutros Marayati, als Übergangsverwalter der mit Rom in Einheit stehenden Kirche.
Zur armenisch-katholischen Kirche bekennen sich heute rund 470.000 Gläubige weltweit, darunter rund 325.000 in Armenien selbst. Der Rest ist über die Welt verstreut. Optimistischere Schätzungen gehen von bis zu 700.000 armenisch-katholischen Christen weltweit aus. Der Sitz des Patriarchats ist in Beirut. Der größte Teil der armenischen Christen gehört der von Rom unabhängigen armenisch-apostolischen Kirche an.
Wahlversuch im Juni schlug fehl
Eigentlich hätte schon bei einer Synode im Juni im Libanon ein neuer Patriarch gewählt werden sollen. Doch die zwölf Bischöfe der armenisch-katholischen Kirche konnten sich nicht einigen. Auch nach 15 Tagen habe kein Kandidat die nötige Zweidrittel-Mehrheit erreichen können, wie Erzbischof Marayati "Fides" erläuterte. Daher sei die Wahlsynode gemäß dem Kirchenrecht der Ostkirchen unterbrochen und die Angelegenheit an den Papst weitergeleitet worden.