In dem Lager waren junge Männer, zum Teil noch Kinder, stationiert, die den Südostwall bauen sollten. Unter ihnen war auch der damals 17-jährige Joseph Ratzinger und spätere Papst Benedikt XVI. (2005-2013), wie die Wiener Presseagentur Kathpress am Dienstag berichtet.
Initiative von Gemeinde, Land und Kirche
Der Erinnerungsort soll demnach im Frühjahr 2022 an der Stelle des ehemaligen Arbeitslagers eröffnet werden. Er geht auf eine gemeinsame Initiative der Gemeinde, des Landes Burgenland, der Diözese Eisenstadt und der Erzabtei Pannonhalma zurück, die das Grundstück zur Verfügung stellt. Die Gedenkstätte soll aus einer stilisierten Dornenkrone und einem aus der Erde ragenden Kreuz bestehen.
Dass der junge Joseph Ratzinger als einer der Zwangsverpflichteten für den Südostwall-Bau abkommandiert war, sei erst vor wenigen Jahren durch ein Interview bekannt geworden, sagte der Pressesprecher der Diözese Eisenstadt, Dominik Orieschnig, dem Sender ORF. "Das hat für den Bischof von Eisenstadt und das Expertenteam den Ausschlag gegeben, hier ein Denkmal zu errichten."
Benedikt verfolgt Projekt mit großem Interesse
Demnach verfolge der emeritierte Papst das Projekt mit großem Interesse und Wohlwollen. Der heute 94-Jährige habe einen Brief an Bischof Ägidius Zsifkovics geschrieben: "Lieber Herr Bischof, in den zwei Monaten, die ich in Deutsch Jahrndorf verbracht habe, habe ich nicht daran denken können, dass eines Tages der Fleck, an dem wir in den Dienst der zerstörerischen Macht gestellt waren, Ort eines Denkmals sein werde, an dem Kreuz und Dornenkrone sowohl an das Leid der Welt, wie auch an die rettende Macht unseres Herrn Jesus Christus
erinnern werden", zitierte Orieschnig.