Die EU-Bischofskommission COMECE hat auf ihrer Herbstversammlung über kirchliche Themen mit Blick auf Europa beraten. Neben dem von Papst Franziskus angestoßenen Synodalen Prozess für ein Bischofstreffen in Rom standen die sozial-ökologische Frage, Herausforderungen durch die Migration und die Beziehung zu Afrika im Raum. Das nichtöffentliche Treffen am Mittwoch und Donnerstag fand als Hybridveranstaltung statt. Als deutscher Delegierter nahm der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck in Brüssel teil.
Verschiedene Ansichten zu Migration
Zum Thema Migration sagte Overbeck am Rande der Konferenz, die COMECE sei "gehalten, eine Position zu finden, die natürlich ein Kompromiss ist". Auch innerhalb der Bischofskommission seien die Ansichten "oft ähnlich geprägt wie die Unterschiede und Differenzen, die wir in den Nationen haben". In sozialethischen Fragen, auch etwa zum Klimaschutz, seien die Bischöfe "mit verschiedenen Perspektiven unterwegs".
Gegenüber den EU-Institutionen könne man "nur sehr allgemein" vom Schutz der Menschenwürde und vom Aufruf des Papstes sprechen, sich der Migranten anzunehmen. Dies sei freilich "nicht für alle Nationen gleich einfach zu akzeptieren", sagte Overbeck.
"Sehr nahe beieinander" bei individualethischen Fragen
Bei individualethischen Fragen hingegen stünden die katholischen Bischöfe EU-weit "sehr nahe beieinander", sagte Overbeck. Dies gelte für alle Fragen des Lebensschutzes, aber auch bei Fragen des Lebensendes wie dem assistierten Suizid.