Droht ein zweites "Corona-Weihnachtsfest"?

Die nächsten Wochen entscheiden

Angesichts einer vierten "Corona-Welle" empfiehlt Gesundheitsminister Spahn der Bevölkerung eine Booster-Impfung. Der Bundesminister zeigt sich besorgt angesichts stark steigender Infektionszahlen - auch mit Blick auf Weihnachten. 

Jens Spahn, geschäftsführender Bundesgesundheitsminister, bei der Bundespressekonferenz am 03.11.2021 / © Kay Nietfeld (dpa)
Jens Spahn, geschäftsführender Bundesgesundheitsminister, bei der Bundespressekonferenz am 03.11.2021 / © Kay Nietfeld ( dpa )

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich vorsichtig mit Blick auf die Entwicklung der vierten Pandemie-Welle. Ob es auch 2021 wieder ein Weihnachten in kleinem Kreis geben könnte, entscheide sich in den nächsten Wochen, sagte er im Interview der ARD-Tagesthemen (Donnerstag). Für Geimpfte und Genesene werde es jedoch keine Einschränkungen geben. Es sei durch die Impfungen "jetzt viel mehr Alltag möglich als sonst bei diesen Inzidenzen", so der Minister. "Ich kann ihnen noch nicht sagen, wie das wird an Weihnachten."

Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen?

In der Debatte um neue Corona-Regeln, Impfungen in Alten- und Pflegeheimen sowie Auffrischungsimpfungen dringt Spahn auf eine Testpflicht. Es sei ihm unverständlich, dass Menschen, die mit Kranken und Pflegebedürftigen arbeiten, wenn sie sich selbst nicht impfen lassen, "diese ja auch unnötig ein Stück ins Risiko bringen". Er wolle dafür werben, dass eine Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen per Bundesgesetz eingeführt werde.

Bei einer allgemeinen Impfpflicht sei er "sehr zurückhaltend", auch weil er erlebe, "dass da viele Spannungen in der Gesellschaft sind beim Thema Impfen", so Spahn weiter. "Meine Sorge ist, dass bei einer verpflichtenden Impfung aus Spannungen Spaltungen werden." Er wolle für alle Auffrischungsimpfungen anbieten. Dass diese Booster-Impfung "einen echten Unterschied macht für den Impfschutz", sehe man etwa durch die Daten aus Israel. Dort sei es gelungen, auf diese Weise die vierte Welle zu brechen. Deshalb sei "mehr Tempo beim Boostern" gefragt, erklärte der Minister.


Quelle:
KNA