Orthodoxe Kirche gedenkt der heiligen Corona

Als Märtyrerin gestorben

Wer sein Geld mehren möchte oder Zahnschmerzen hat, ruft die heilige Corona an. Sie wurde als Jugendliche für ihren Glauben hingerichtet. Eine Waldkapelle ihr zu Ehren geriet in Vergessenheit - bis die Pandemie kam.

Ikone der Heiligen Corona in der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche in München / © Dieter Mayr (KNA)
Ikone der Heiligen Corona in der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche in München / © Dieter Mayr ( KNA )

Im Kalender der orthodoxen Kirchen wird am 11. November der heiligen Corona gedacht. Aus diesem Anlass fährt der griechisch-orthodoxe Erzpriester Apostolos Malamoussis an diesem Tag zur Sankt Corona-Kapelle nach Arget bei München, um dort zu beten, wie die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland am Montag in München mitteilte. Die Kapelle wird von 11 bis 15 Uhr geöffnet sein. Dabei werde der Erzpriester auch Besuchern und Gläubigen für Gespräche und kleine Führungen zur Verfügung stehen.

Wiederentdeckte Heilige

Eine Ikone mit der heiligen Corona war im Oktober als Geschenk von Malamoussis offiziell an die Kapelle übergeben worden. Als die Pandemie im Frühjahr 2020 Deutschland erreichte, geriet die nach der Märtyrerin Corona benannte Waldkapelle in den öffentlichen Blick. Ihre Geschichte war bis dahin nur Insidern bekannt. Doch auf einmal kamen Menschen von nah und fern, um in Zeiten der Krise beim Gotteshaus innezuhalten.

Märtyrerin

Auf der dortigen Altartafel ist die Leidensgeschichte der Heiligen verewigt: Als 16-Jährige musste sie, so weiß es die Legende, zusehen, wie ihr Ehemann Victor seines Glaubens wegen umgebracht wurde. Sie selbst wurde gleichfalls zum Tode verurteilt und zwischen zwei Palmen festgebunden. Als diese auseinanderschnellten, riss es ihren Leib entzwei. Um 175 nach Christus soll das gewesen sein, in Syrien oder in Ägypten.

Darstellung mit Krone

Dargestellt wird Corona mit Krone, was ihr lateinischer Name auch übersetzt bedeutet, oder eben mit Palmen. Angerufen wird sie, wenn es ums Geld geht: von Anlegern, Glücksspielern und Schatzgräbern. Dem Fleischerhandwerk dient sie als Patronin. Bei Zahnschmerzen soll ihre Fürsprache ebenfalls helfen. Das Feld der Seuchen und Viren war bisher nicht das Ihrige, wird ihr aber mittlerweile zugesprochen.

Malamoussis war von der Geschichte so angetan, dass er zu Beginn der Pandemie mit einem Mitbruder zur Kapelle pilgerte und für sie die Stiftung einer Corona-Ikone ankündigte.


in der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche in München. / © Dieter Mayr (KNA)
in der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche in München. / © Dieter Mayr ( KNA )
Quelle:
KNA
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