Caritas-Präsidentin für Impfpflicht in sensiblen Bereichen 

Nicht nur Pflegeberufe

Die Präsidentin des Deutschen Caritas-Verbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, hat sich für eine Impfpflicht in sensiblen Bereichen ausgesprochen. Dies betreffe nicht nur Pflegeberufe, sondern auch die Arbeitsbereiche mit ungeimpften Kindern.

Erzieherin in einem Kindergarten / © Uwe Anspach (dpa)
Erzieherin in einem Kindergarten / © Uwe Anspach ( dpa )

Im SWR2 Tagesgespräch sagte Welskop-Deffaa am Freitag, man müsse in Sachen Impfung zwar so lange wie möglich auf Freiwilligkeit setzen. Jetzt habe sich die Lage aber umgekehrt.

Bei der Impfpflicht dürfe man aber nicht nur auf die Pflege schauen. Auch andere Berufe müssten in den Blick genommen werden, so Welskop-Deffaa: "Und da sind natürlich die Berufe zu nennen, die stark in Kontakt kommen mit Menschen, die aus gutem Grund nicht geimpft sind. Und das sind insbesondere die Kinder unter fünf, für die es noch keinen Impfstoff gibt."

"Schon vor der Pandemie massiver Fachkräftemangel"

Generell sei die Situation im Pflegebereich "schon lange nicht mehr durchzuhalten", so die Caritas-Präsidentin. "Wir hatten schon vor der Pandemie einen massiven Fachkräftemangel mit erheblichen Überstunden." Die Notfallpläne der letzten Monate mit dem Stammpersonal und einigen hinzugewonnen Arbeitskräften könne man "nicht dauerhaft machen".

Abseits des Gesundheitssektors macht Welskop-Deffaa auch die Situation der Kinder in wirtschaftlich benachteiligten Familien Sorgen: Wenn solche Kinder "kein eigenes Laptop haben, wenn die Wohnung schlecht ist und wenn die Familie sich schwer tut, die Stromkosten und die Heizkosten zu zahlen, weil die ganze Familie ununterbrochen in der Wohnung verbringen muss, dann ist das eben eine ganz andere Belastungssituation auch für den schulischen Kontext.


Eva Maria Welskop-Deffaa / © Jannis Chavakis (KNA)
Eva Maria Welskop-Deffaa / © Jannis Chavakis ( KNA )
Quelle:
KNA
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