"Da die Situation in Österreich aufgrund des vierten Lockdowns sehr angespannt ist, wollen wir Bischöfe jetzt als Zeichen der Verbundenheit im Land bei den Menschen bleiben", sagte der Bischofskonferenzvorsitzende, Erzbischof Franz Lackner, der Presseagentur Kathpress (Dienstag).
Der pästliche Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, hat den Vatikan offiziell über die Bitte der Bischofskonferenz informiert. Mit einer Entscheidung wird zügig gerechnet, da der Besuch bereits für die kommende Woche geplant ist.
Einstimmiges Votum für Verschiebung
Laut Lackner hatten sich alle Mitglieder der Bischofskonferenz bei einer Videokonferenz am Montagabend für die Verschiebung ausgesprochen. Erschwert habe die Entscheidung, dass man sich schon lange intensiv vorbereitet und auf den Austausch mit dem Papst und seinen engsten Mitarbeitern gefreut habe.
Der Verzicht sei daher auch "ein Zeichen der Solidarität mit allen, die als Genesene oder Geimpfte derzeit auf vieles verzichten müssen, um gemeinsam einen Weg aus einer lebensbedrohenden Pandemie zu gehen", so Lackner, der wie alle österreichischen Bischöfe geimpft ist.
"Bleiben wir einander gewogen"
Besorgt zeigte sich der Bischofskonferenzvorsitzende über die Polarisierung in der Gesellschaft. "Bleiben wir daher einander gewogen, trotz aller Gereiztheit, stehen wir einander helfend bei und handeln wir so, dass wir nach der Pandemie einander noch in die Augen schauen können", sagte er.
Die sogenannten Ad-limina-Besuche der Bischöfe eines Landes bei Papst und Kurie sind für etwa alle fünf Jahre vorgesehen. Dabei informieren die Bischöfe über die Lage in ihrer Heimat und besprechen aktuelle oder grundlegende Fragen und Themen. Der ursprüngliche Termin der österreichischen Bischöfe im Februar war ebenfalls wegen Corona verschoben worden; ihr bislang letzter Ad-limina-Besuch fand Anfang 2014 statt.