Er beschäftige sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema der Nahtod-Erfahrungen, sagte Cleese der "Augsburger Allgemeinen" (Wochenende). "Das Leben ist viel reicher als wir denken. Aber die Wissenschaftler haben immer noch diese strikt materialistische Sicht auf die Dinge, die einfach falsch ist."
Sein Verhältnis zur Religion beschrieb der Schauspieler differenziert: "Religion als solche kann sehr hilfreich sein, solange es nicht um organisierte Religion geht. Ein Jesus, ein Mohammed oder ein Buddha hatten zutiefst mystische Erfahrungen, aber ihren Nachfolgern, insbesondere im Christentum und Islam, ging es nur um reine egoistische Machtausübung."
Die Menschen bräuchten eine Religion, "in der es nicht darum geht, das eigene Ego oder das Ego der jeweiligen Glaubensrichtung aufzublasen".
Mystische Dimension von Religion
Positiv sieht Cleese dagegen die mystische Dimension von Religion. "Wir verstehen immer noch nicht, woher wir kommen." Wissenschaftler, die glaubten, alles erklären zu können, hätten die Tuchfühlung mit der Realität verloren. Einen Schlüssel zum glücklichen Leben habe er auch nicht, sagte der Brite.
Um zu begreifen, "was wir hier auf diesem Planeten sollen", reiche wahrscheinlich die Kapazität des menschlichen Gehirns nicht aus. Dadurch lasse sich verstehen, "dass wir uns einfach nicht so ernst nehmen sollen. Und diese Erkenntnis kann uns glücklich machen."