Wie Gott in der Geburt Jesu Liebe und Fürsorge für die Menschen gezeigt habe, sollten auch Christen ein "lebendiges Zeugnis" geben und Verantwortung zeigen, erklärten die Präsidenten der katholischen EU-Bischofskommission COMECE und der ökumenischen Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Kardinal Jean-Claude Hollerich und Christian Krieger, am Dienstag in Brüssel.
Akt der Liebe und Fürsorge
"Nach Anhörung von Experten aus Wissenschaft und Medizin sind wir der Meinung, dass die Impfung derzeit das wirksamste Mittel ist, um die Pandemie einzudämmen und Menschenleben zu retten", schrieben die Vorsitzenden der beiden Gremien in einer gemeinsamen Erklärung. Die Impfung sei "ein Akt der Liebe und Fürsorge, aber auch der Verantwortung und der sozialen Gerechtigkeit".
Die beiden Theologen forderten Zögernde auf, ihre Bedenken in einer Beratung durch zuständige Behörden und Experten zu klären und eine gut informierte Entscheidung zu treffen. Gleichzeitig kritisierten Kardinal Hollerich und der evangelische Pfarrer Krieger "falsche Informationen und unbegründete Behauptungen in Bezug auf die Impfung". Diese instrumentalisierten die Pandemie, "indem sie Angst und Polarisierung in einer Zeit schüren, in der unsere Gesellschaften Zusammenhalt, Einheit und Solidarität brauchen".
Der Desinformation entgegenwirken
Weiter appellierten die Kirchenvertreter "an alle, die in der Gesellschaft Verantwortung tragen, einschließlich der politischen und medialen Akteure sowie der Mitglieder unserer Kirchen, allen Versuchen der Desinformation entgegenzuwirken".
In der Konferenz Europäischer Kirchen sind orthodoxe, anglikanische, altkatholische und verschiedene evangelische Kirchen zusammengeschlossen. Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) vertritt Interessen der katholischen Kirche bei den EU-Institutionen. Beide Einrichtungen haben ihren Sitz in Brüssel.