Zu Beginn der Messe wurde die Liedkantate "Es führt drei König Gottes Hand" des Düsseldorfer Komponisten Klaus Wallrath uraufgeführt - das Werk ist ein Geschenk an den Kölner Dom und die Kölner Dommusik von Domkapitular Markus Bosbach und Generalvikar Markus Hofmann aus Anlass ihres silbernen Priesterjubiläums. Der Jugendchor am Kölner Dom sang unter der Leitung von Oliver Sperling, Winfried Bönig war an der Domorgel.
Der 6. Januar hat für den Kölner Dom und die Stadt Köln eine besondere Bedeutung, da im kostbaren Dreikönigsschrein der Überlieferung nach die Reliquien der Heiligen Drei Könige ruhen. Ihre sterblichen Überreste wurden am 23. Juli 1164 vom Kölner Erzbischof Rainald von Dassel als Kriegsbeute aus dem eroberten Mailand an den Rhein gebracht. Letztlich entstand ihnen zu Ehren der gotische Dom, weil durch die zunehmende Verehrung durch PIlger die alte Bischofskirche zu klein wurde.
Die Bedeutung der Weisen aus dem Morgenland
Die katholische Kirche feiert am 6. Januar das Hochfest der Erscheinung des Herrn, weil die Geburt Jesu und seine königliche Würde damit der Welt offenbar wurden. Es ist auch das Fest der Heiligen Drei Könige, die zu jeder Weihnachtsgeschichte gehören und die auch als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt werden.
"Magier aus dem Osten"
Das Matthäus-Evangelium erzählt je nach Übersetzung allerdings nur von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die, einer Sternenkonstellation folgend, über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen. Sie fanden ihn in einem Stall und schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Der Kirchenlehrer Origenes (ca. 185 bis 255 n. Chr.) sprach erstmals von der Dreizahl der Magier, die er aus den drei Geschenken herleitete. Der Kirchenlehrer Tertullian (ca. 160 bis 225) führte Schriftstellen aus dem Alten Testament an, um die Magier als Könige bezeichnen zu können.
Weihbischof erinnert an Weihnachten
In seiner Predigt hat Weihbischof Puff an die Verbindung der Weihnachtsbotschaft und der Bedeutung des Hochfestes der Erscheinung des Herrn erinnert. "Diese Botschaft ist schon Weihnachten verkündet worden, aber: Es braucht längere Zeit, um diese immer wieder überraschend neue Nachricht zu verdauen und zu begreifen", sagte Puff. Außerdem liege in dem Wort der Erscheinung ja auch etwas Erkennendes. Dafür stünden auch die Sterndeuter. Sie hätten den Stern erkannt, weil es sonst in ihrem Leben wenig Licht gab. Dafür müsse man das Dunkel aushalten.
Volksglaube und Kunst
Der Volksglaube machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.
Anlass für eine wichtige Spendenaktion
In vielen Regionen war es schon seit dem Mittelalter üblich, dass Kinder und Jugendliche rund um den Dreikönigstag von Haus zu Haus zogen, Segenswünsche übermittelten und Gaben sammelten. Seit 1958 fördern das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und später auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Sternsingeraktion, bei der Kinder als Könige verkleidet Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in Entwicklungsländern sammeln. Seit 1959 sind 1,14 Milliarden Euro zusammengekommen. Das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der Unesco.