Kirche in der Ukraine plädiert für Treffen von Papst und Patriarch

Das wäre "sinnvoll"

Die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine hat sich für eine zweite Begegnung von Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. ausgesprochen. Ein solches Treffen sei "sinnvoll", so Großerzbischof Schewtschuk.

Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Das sagte das Oberhaupt der mit Rom verbundenen Kirche in einem Interview der Nachrichtenagentur Ukrinform. Er wünsche sich, dass Franziskus und Kyrill I. auch über die Ukraine sprechen und das Thema nicht zu kurz komme.

Der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk verwies darauf, dass die Weltgemeinschaft gegenwärtig auf die Ukraine schaue. In dem osteuropäischen Land gehe es um "die Nerven des Völkerrechts". Er mache sich keine Sorgen, dass der Papst bei einem Gespräch mit Kyrill I. über die Ukraine rote Linien überschreite oder das Treffen politisch instrumentalisiert werde.

Gut über die Geschehnisse informiert

Franziskus sei sehr gut über die Geschehnisse in der Ukraine informiert, so der 51-Jährige. Auch er habe das Oberhaupt der katholischen Kirche immer wieder persönlich unterrichtet.

Franziskus und Kyrill I. waren erstmals 2016 auf Kuba zu einem historischen Treffen zusammengekommen. Gegenwärtig wird eine zweite Begegnung geplant. Termin und Ort sind noch offen. Der Außenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion, hatte Ende Dezember den Papst erneut in Rom besucht. Anschließend sagte Hilarion, er hoffe, dass beide Kirchenoberhäupter 2022 zusammenkommen. Eine Reise des Papstes nach Moskau schloss er vorerst allerdings aus.

Franziskus hatte Anfang Dezember eine Begegnung mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen in Aussicht gestellt. Er selbst, so der Papst damals, sei stets bereit, Kyrill I. privat zu treffen: "Wir sagen uns die Dinge direkt ins Gesicht - aber als Brüder."


Quelle:
KNA