Marx habe sich klar zu seiner Verantwortung und zu seinen Fehlern bekannt und Veränderungen versprochen, sagte der Bischof am Donnerstag in Limburg. Zugleich appellierte Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, an den emeritierten Papst Benedikt XVI., sich noch einmal zu seiner Stellungnahme im Missbrauchsgutachten zu äußern, Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten.
Klar Position beziehen
Die Stellungnahme Benedikts habe in Deutschland für viel Verwirrung und Empörung gesorgt, auch bei Bischöfen, sagte Bätzing. Er wünsche und hoffe, dass der frühere Papst dies wahrgenommen habe, sich über seine Berater hinwegsetze und noch einmal klar Position beziehe.
Benedikt hatte vor wenigen Tagen seine Angabe korrigiert, er habe als Erzbischof an einer wichtigen Sitzung nicht teilgenommen, in der es um den Einsatz eines Missbrauchspriesters aus dem Bistum Essen in Bayern ging. Für Bestürzung hatten zudem Äußerungen Benedikts zu einem Priester gesorgt, der vor minderjährigen Mädchen sexuelle Handlungen vorgenommen hatte.
Reformen nötig
Bätzing unterstützte Kardinal Marx ausdrücklich in seinen Forderungen nach grundsätzlichen Reformen in der katholischen Kirche. Das Münchner Missbrauchsgutachten habe noch einmal klar gemacht, dass es systemische Ursachen für den Missbrauch und den falschen Umgang mit Tätern und Opfern gebe, so Bätzing. "Das muss verändert werden." Wie Marx distanzierte sich der Limburger Bischof auch von konservativen Kirchenkreisen, die den Reformbefürwortern unterstellen, die Missbrauchsdebatte als Hebel für Veränderungen der Kirche zu nutzen und damit den Missbrauch zu missbrauchen.