Im Bistum Essen wird Generalvikar Teil eines Leitungsteams

Künftig schneller zu Entscheidungen kommen

Das Bistum Essen organisiert die Leitungsebene im Generalvikariat neu. Der Generalvikar wird künftig Teil eines Leitungsteams aus fünf Personen. Damit wird die Verwaltung für künftige Veränderungsprozesse fit gemacht.

Klaus Pfeffer / © Fabian Strauch (dpa)
Klaus Pfeffer / © Fabian Strauch ( dpa )

"Als Generalvikar will ich damit die bisher auf mich konzentrierte Macht und Leitungsverantwortung teilen", erklärte Pfeffer. "Auch für die Kirche gilt, dass die Zeit der 'einsamen Helden' vorbei ist, die herrschaftlich ein Unternehmen führen."

Klaus Pfeffer (Generalvikar im Bistum Essen)

"So wollen wir künftig vor allem schneller zu Entscheidungen kommen"

Die vier Leiterinnen und Leiter der neuen Ressorts Kirchenentwicklung, Kulturentwicklung, Finanzen und IT sowie Personalmanagement und Interne Services erhielten "eine hohe Eigenverantwortung - orientiert an Vorstandsmodellen anderer Organisationen".

"So wollen wir künftig vor allem schneller zu Entscheidungen kommen", sagte der Generalvikar. Das bedeute, dass nicht alles von allen beraten werden müsse. "Und nicht alles und jedes muss über den Schreibtisch des Generalvikars oder Bischofs gehen, bevor es getan werden darf", so Pfeffer.

Geteilte Verantwortung auch in anderen Bistümern

Auch in anderen Bistümern teilt sich der Generalvikar die Leitungsverantwortung. So ist im Bistum Münster seit einem Jahr ein Verwaltungsdirektor für alle administrativen und wirtschaftlichen Angelegenheiten zuständig. Im Erzbistum München-Freising kümmert sich seit zwei Jahren eine Amtschefin um die operative Verwaltungstätigkeit, während der Generalvikar vorrangig die strategischen, inhaltlichen und theologischen Fragen bearbeitet.

Generalvikar

Ein Generalvikar gilt als wichtigster Mitarbeiter des Bischofs an der Spitze einer Diözese und als dessen "alter ego". Ihm fällt vor allem die Verwaltung zu. Darin ist er mit dem Manager eines Unternehmens vergleichbar. Laut Kirchenrecht besitzt er die Gewalt, "die der Diözesanbischof von Rechts wegen hat, um alle Verwaltungsakte erlassen zu können".

Das Generalvikariat ist zentrale Verwaltungsbehörde eines Bistums. Mancherorts heißt sie Ordinariat. Sie gewährleistet das Funktionieren von Seelsorge, Sozialdiensten und Bildungseinrichtungen.

Akten in einem Archiv / © Julia Steinbrecht (KNA)
Akten in einem Archiv / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA