Bistum Essen legt Finanzbericht vor

Minus von 3,4 Millionen Euro

Das Bistum Essen hat das Jahr 2020 mit einem finanziellen Minus abgeschlossen - zum zweiten Mal in Folge. Das Defizit beträgt laut dem auf der Homepage veröffentlichten Finanzbericht 3,4 Millionen Euro. Es fällt aber niedriger aus als 2019.

Blick auf den Essener Dom / © Borisb17 (shutterstock)

Das damalige Minus von 18 Millionen Euro sei durch buchhalterische Effekte entstanden. Für das erneute Defizit machte das Bistum neben dem Mitgliederrückgang vor allem die Corona-Pandemie verantwortlich. Für das laufende Jahr sei wieder ein positives Jahresergebnis zu erwarten.

Auswirkungen der Pandemie

Die Pandemie habe zu einem Wirtschaftseinbruch mit Arbeitslosigkeit und Insolvenzen geführt, erklärte das Bistum. Auch werde auf Kurzarbeitergeld keine Kirchensteuer gezahlt. 2020 seien zudem 5.327 Menschen im Ruhrbistum aus der katholischen Kirche ausgetreten und die Zahl der Mitglieder auf 724.047 gesunken.

Die wichtigste Einkommensquelle des Bistums - die Kirchensteuer - lag laut Angaben klar unter den Vorjahreswerten. 2019 hatte die Diözese wegen eines Einmaleffekts noch eine Rekordsumme von 216 Millionen Euro erhalten. 2020 sank die Kirchensteuer auf 169 Millionen Euro. Auch 2018 hatte sie mit 175 Millionen Euro über diesem Wert gelegen.

Wegen des Defizits von 2020 griff das Bistum wie 2019 auf seine Rücklagen zurück, wie es hieß. Weil es mit künftig höheren Ausgaben für Missbrauchsbetroffene rechnet, habe es die Rückstellungen um 6,5 Millionen Euro erhöht. Somit sei die Bilanzsumme leicht auf 376,5 Millionen Euro gestiegen. Zu Beginn des laufenden Jahres wurde der Leistungsrahmen für die Anerkennungszahlungen von in der Regel 5.000 Euro auf bis zu 50.000 Euro erhöht.

Kosten sollen gesenkt werden

Generalvikar Klaus Pfeffer kündigte an, "Kosten zu senken und maßvoll in Bereiche zu investieren, in denen wir für unsere Kirche echtes Zukunftspotenzial sehen". Investiert wurde laut Finanzbericht unter anderem in Schulstandorte des Bistums, das Haus der Kirchenmusik in Essen und in die Jugendkirche Tabgha, die von Oberhausen nach Duisburg umzog.

erkaufen werde die Diözese ihre bisherige Bildungsstätte Kardinal-Hengsbach-Haus. Zudem liefen ein Budgetprozess sowie Digitalisierungsprojekte, die die Bistumsverwaltung verschlanken sollen.

Die Aufwendungen lagen 2020 laut Angaben mit 263,1 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau von 2018. Im Jahr darauf seien die Aufwendungen wegen eines Einmaleffekts ungewöhnlich hoch gewesen.


Quelle:
KNA
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