Am Freitag beriet der in Frankfurt tagende Reformdialog zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland in Erster Lesung über einen entsprechenden Grundtext. Das Papier befasst sich mit der Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche und betont: "Nicht die Teilhabe von Frauen an allen kirchlichen Diensten und Ämtern ist begründungspflichtig, sondern der Ausschluss von Frauen vom sakramentalen Amt."
Für den Ausschluss von Frauen aus der Verkündigung gebe es "keine klare Traditionslinie". Neben "vermeintlich eindeutigen Aussagen im Mainstream der Tradition zu Ungunsten von Frauen" habe es immer auch gegenläufige Entwicklungen gegeben.
Ferner wird eine "grundlegende Befragung und Veränderung der herrschenden Strukturen und Machtverhältnisse" gefordert.
Text korrigiert ein überkommenes Geschlechterverständnis
In der Debatte über die Vorlage hoben Befürworterinnen und Befürworter hervor, der Text korrigiere ein überkommenes Geschlechterverständnis in der Kirche sowie eine Diskriminierung und Ausgrenzung von Frauen.
Viele Frauen hätten seit Jahrzehnten auf solch einen Text gewartet. Er stelle gute theologische Argumente für Änderungen zusammen. Kritiker monierten, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu stark nivelliert würden, räumten aber ein hohes Reflexionsniveau des Textes ein.
Das Papier wurde als Arbeitsgrundlage zur weiteren Bearbeitung in das zuständige "Forum" des Synodalen Wegs überwiesen.