Synodaler Weg zieht nach Vollversammlung positive Bilanz

"Die Versammlung hat geliefert!"

Zum Abschluss der Vollversammlung des Reformprojekts Synodaler Weg hat das Präsidium eine positive Bilanz gezogen. Die dritte Synodalversammlung sei ein großer Erfolg und zugleich ein Zwischenschritt gewesen, hieß es.

Dritte Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dritte Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Samstag in Frankfurt. Drei Vorlagen seien bei dem dreitägigen Treffen endgültig beschlossen worden, elf weitere in Erster Lesung. Die Atmosphäre habe er als "sehr vertrauensvoll, vertieft und angstfrei erlebt, getragen von einer großen Hoffnung, dass wir Kirche verändern können".

Irme Stetter-Karp / © Julia Steinbrecht (KNA)
Irme Stetter-Karp / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Ähnlich äußerte sich die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp: "Die Versammlung hat geliefert. Soweit so gut. Ich bin zufrieden, aber es gibt keinen Anlass sich zurückzulehnen." Bei der nächsten Synodalversammlung im September würden weitere wichtige Anliegen beraten. Hier erwarte sie klare Bischofsvoten für Veränderungen: "Wir geben uns nicht mit Häppchen zufrieden."

Wille zur Veränderung ist da

Teilnehmende bei der Dritten Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt / © Maximilian von Lachner (SW)
Teilnehmende bei der Dritten Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt / © Maximilian von Lachner ( SW )

Der ZdK-Vizepräsident Thomas Söding und der stellvertretende Bischofskonferenz-Vorsitzende, Bischof Franz-Josef Bode betonten, der Wille zur Veränderung sei da und es gebe eine "einzigartige Chance", die Anliegen "mit guten Argumenten" auch auf Weltebene bei der von Papst Franziskus angestoßenen Weltsynode 2023 zu diskutieren. Bode betonte: "Wir müssen mit Pragmatik und Weisheit, leidenschaftlich und sachlich zugleich, unseren Weg weitergehen und in Schwung bleiben." Bätzing sagte: "Ich glaube an eine Verständigung mit der Weltkirche, wenn auch nicht in allen Punkten."

Drei Tage wurde in Frankfurt beim Synodalen Weg über Reformen diskutiert / © Maximilian von Lachner (SW)
Drei Tage wurde in Frankfurt beim Synodalen Weg über Reformen diskutiert / © Maximilian von Lachner ( SW )

Gefordert wurden bei der dreitägigen Veranstaltung in Frankfurt unter anderem eine moderne Sexualmoral einschließlich einer Neubewertung der Homosexualität, die Öffnung des Priesteramtes für Frauen, eine Lockerung der Verpflichtung zur Ehelosigkeit für Priester und ein anderer Umgang mit Macht.

Synodaler Weg plant "Schuldbekenntnis" zu Missbrauch

Vor dem Hintergrund der jüngsten Missbrauchsgutachten plant das katholische Reformvorhaben Synodaler Weg einen Arbeitskreis zum Thema "Schuldbekenntnis". Bei der Synodalversammlung in Frankfurt bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, das Gutachten aus München und Freising als "Beben". Er fügte hinzu: "Es wird nicht das letzte gewesen sein – andere Diözesen werden folgen. Und jedes Mal werden wir wieder mit tiefen Abgründen konfrontiert, die mich mit Scham erfüllen."

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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