Das sagte Kohlgraf am Sonntag in Mainz, wie das Bistum mitteilte. "Natürlich hat am Ende der Beratungen der Bischof auch eine Entscheidung zu treffen, aber der Weg dorthin ist ein gemeinsamer", so Kohlgraf. Er äußerte sich in seiner Predigt beim Gottesdienst zur zweiten Mainzer Jugendsynode, wo er sich auch Fragen der jungen Leute gestellt hatte.
Kohlgraf bekräftigte, dass es beim kirchlichen Arbeitsrecht zu Veränderungen hinsichtlich der "Bewertung der verschiedenen Lebensformen" kommen müsse. Es dürfe keinen Platz für Doppelmoral in der Kirche geben. Er konstatierte, dass es der Kirche nicht mehr gelinge, positive Werte der kirchlichen Sexualmoral zu vermitteln.
Strukturreform der Seelsorge im Bistum Mainz
Werte wie Verlässlichkeit und Ehrlichkeit in einer Paarbeziehung, die auch den Wünschen junger Menschen entsprächen, kämen zu wenig in den Blick. Kohlgraf kündigte an, dass es im Rahmen der Strukturreform der Seelsorge im Bistum Mainz - dem Pastoralen Weg - in den geplanten 46 Pastoralräumen jeweils Ansprechpartner für die Jugendarbeit geben werde.
Der 54-jährige Mainzer Bischof dankte den Teilnehmern der Jugendsynode, die sich bereits am Samstag zu Workshops und Gesprächen im Jugendhaus Don Bosco in Mainz getroffen hatten: "Es ist für mich eine ermutigende Erfahrung, dass Ihr Kirche nicht abschreibt, sondern Euch kritisch einbringt und die Zukunft der Kirche mitgestalten wollt."
Veranstalter waren der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Bischöfliche Jugendamt Mainz. Die erste Mainzer Jugendsynode fand im November 2018 statt.