"Es hat kein Votum für oder gegen die Rückkehr des Kardinals gegeben", erklärte der Kommunikationsdirektor im Erzbistum Köln, Christoph Hardt, am Donnerstag gegenüber DOMRADIO.DE.
Am Vortag hatte der Erzbischöfliche Rat, ein wichtiges 20-köpfiges Beratungsgremium des Erzbischofs von Köln, über die bevorstehende Rückkehr des Kardinals beraten, jedoch laut Hardt keine förmliche Abstimmung vorgenommen.
Konstruktive Atmosphäre
Damit trat Hardt anderslautenden Medienberichten entgegen, die nahegelegt hatten, im Rat sei es zu einer Art Abstimmung über den Verbleib des Kardinals gekommen. Vielmehr sei in einer konstruktiven Atmosphäre intensiv an Szenarien für die Zeit nach Aschermittwoch gearbeitet worden.
Der Aschermittwoch ist der Stichtag, an dem Kardinal Woelki nach einer fast fünfmonatigen geistlichen Auszeit an die Spitze des Erzbistums zurückkehren soll.
Sorge und Skepsis
In den Diskussionen des Gremiums sei ein realistisches Bild der Lage im Erzbistum zur Sprache gekommen, berichtete Hardt, der selbst an den Beratungen teilgenommen hatte. So sei angesichts der schwierigen Lage selbstverständlich auch die Sorge um die Zukunft der Kirche von Köln geäußert worden. Auch sei Skepsis laut geworden, dass eine Zukunft mit Kardinal Woelki an der Spitze gedeihlich gelingen könne. Einzelne Stimmen, berichtet die Katholische Nachrichtenagentur, hätten jedoch für einen gemäßigten und offenen Umgang mit dem Erzbischof plädiert.
Der Kommunikationsdirektor betonte, wie wichtig es in der Lage sei, eine Atmosphäre der Achtung, Offenheit und des Vertrauens wiederherzustellen. Gerade deshalb sei man sich einig gewesen, keinerlei Votum für oder gegen die Rückkehr des Kardinals auszusprechen.
Mediendirektor Hardt selber hatte Ende Januar angekündigt, seine Aufgabe im Erzbistum nach sieben Monaten zum 28. Februar zu beenden.