Die von der Bundesregierung angekündigten Milliarden-Investitionen in Waffen und Militär dürfen nach Forderung der katholische Hilfsorganisation Misereor nicht zu Lasten der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und zu Lasten des Klimaschutzes gehen.
"Neben dem Ziel, 2 Prozent des Bruttonationaleinkommens für militärische Verteidigung auszugeben, darf die Selbstverpflichtung Deutschlands, mindestens 0,7 Prozent für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden, nicht aufgegeben werden", sagte Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg. "Wir sind davon überzeugt, dass Waffen und Rüstung nicht die Probleme an der Wurzel lösen, sondern neue Konfliktrisiken bergen."
Militärausgaben und Klimaschutz
Auch sei es unverständlich, so Spiegel weiter, wenn Deutschland 100 Milliarden Euro als Sondervermögen für die Bundeswehr finanziere, gleichzeitig aber die internationale Staatengemeinschaft ihre Zusage über 100 Milliarden Dollar für Klimaanpassungen im globalen Süden nicht einhalte. "Da spüren wir, da passt etwas nicht zusammen."
Im Blick auf den Russland-Ukraine-Krieg sagte Spiegel, deutsche Unterstützung und Solidarität für die Ukraine seien unverzichtbar. "Jedes Menschenleben, das in diesem Krieg verloren geht, ist eines zu viel. Zugleich wollen wir an das stille Leiden der Menschen erinnern, die in anderen Konflikten weltweit derzeit nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen."