"Was wir hier erleben, ist eine Tragödie – und wieder hat diese Tragödie ein einzelner Mann ausgelöst", sagte Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). "Das erinnert mich schon sehr an damals", sagte die 89-Jährige. "Es ist unglaublich. Ein Einzelner kann Welten verdrehen und Unglück über ganze Länder bringen."
Für sie seien die Ereignisse ungeheuerlich belastend, erklärte die Holocaust-Überlebende.
"Kann nur beten..."
"Menschen, die zufrieden in ihrem Heimatland gelebt haben, fliehen ohne ihr Hab und Gut aus der Ukraine, sie wissen nicht, wie es in ihrem Leben weitergeht und ob sie jemals wieder in ihre Heimat zurückkehren können." Sie könne sich sehr gut vorstellen, wie verzweifelt diese Menschen seien.
Knobloch zeigte sich auch entsetzt darüber, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Regierung der Ukraine in die Nähe von Nazis rückt. "Man kann nur beten, dass ihm das Land nicht in die Hände fällt", sagte sie. "Geschichte ist schon oft verdreht worden – und genau das tut Putin jetzt auch."