Der Ende Februar gewählte Pater Christoph Lentz (49), der vom Generalrat in Rom bereits bestätigt worden war, trete sein Amt nicht an. Er bleibe Rektor des Friedberger Pallotti-Hauses und Regens des Pastoraltheologischen Instituts.
Ursprünglich hätte Lentz seine neue Aufgabe am 2. Mai beginnen sollen, heißt es. Er wäre Nachfolger des bisherigen Provinzials Helmut Scharler (65) geworden, der das Amt neun Jahre innehatte und nun turnusgemäß niederlegen wollte. Nun werde das laufende Wahlverfahren, in dem noch die Provinzräte zu bestimmen gewesen wären, unterbrochen und das Verfahren zur Wahl des Provinzials neu eingeleitet. Die Amtszeit der jetzigen Provinzleitung werde aus diesem Grund bis 1. August 2022 verlängert.
Hader und Zweifel am Rücktritt
Lentz war laut Mitteilung von 2016 bis 2020 Novizenmeister. Danach wurde er Rektor des Pallotti-Hauses in Friedberg. Zudem ist er schon seit 2016 Regens des Pastoraltheologischen Instituts, einer Ausbildungsstätte der Pallottiner für Ordensleute in Fragen der Seelsorge. Diese Ämter wolle Lentz weiterhin ausfüllen und ausbauen, hieß es. Nach verschiedenen Gesprächen mit Generalrektor Pater Jacob Nampudakam als auch mit Scharler habe er daher seinen Rücktritt vom Amt des Provinzials erklärt, den der Generalrat in Rom am 11. März angenommen habe.
In Friedberg befindet sich das Provinzialat der Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner, die rund 250 Mitglieder in den "Stammgebieten" Deutschland und Österreich sowie den "Delegaturen" Spanien, Kroatien, Malawi, Nigeria und Südafrika umfasst. Die Pallottiner haben nach eigenen Angaben weltweit rund 2.500 Mitglieder in 300 Kommunitäten; benannt sind sie nach dem italienischen Priester Vinzenz Pallotti (1795-1850).