Russische Armee beschädigt 59 Religionsstätten in Ukraine

Zynische Aussagen über den 'Schutz des orthodoxen Glaubens'

Seit Kriegsbeginn vor gut einem Monat hat die russische Armee in der Ukraine mindestens 59 Religionsstätten attackiert und beschädigt, so eine Kiewer Behörde. Betroffen seien Synagogen, Moscheen sowie christliche Gotteshäuser.

Ein ukrainischer Soldat fotografiert eine beschädigte Kirche in Mariupol / © Evgeniy Maloletka/AP (dpa)
Ein ukrainischer Soldat fotografiert eine beschädigte Kirche in Mariupol / © Evgeniy Maloletka/AP ( dpa )

In der Ukraine hat die russische Armee seit Kriegsbeginn vor gut einem Monat laut Kiewer Angaben mindestens 59 Religionsstätten attackiert und beschädigt. Betroffen sind nach aktuellen Angaben der Behörde für ethnische Angelegenheiten und Gewissensfreiheit vor allem orthodoxe Kirchen, aber auch Synagogen, Moscheen sowie protestantische und katholische Gotteshäuser. Diese liegen demnach in den Regionen Kiew, Donezk, Schytomyr, Saporischschja, Luhansk, Sumy, Charkiw und Tschernihiw.

Alle großen Glaubensrichtungen betroffen

Zuletzt soll durch Beschuss etwa die Decke einer orthodoxen Kirche auf einem Klinikgelände in der ostukrainischen Großstadt Sjewjerodonezk teilweise eingestürzt sein. "Während die Kreml-Propagandisten ihre imperialen Ambitionen zynisch mit Aussagen über den 'Schutz des orthodoxen Glaubens' verschleiern, ruinieren die aggressiven Angriffe des russischen Militärs orthodoxe Kirchen und andere Religionsstätten", schrieb die Behörde auf ihrer Website.

Der Online-Datenbank zufolge wurden 42 Sakralbauten der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats beschädigt; und außerdem je fünf Gotteshäuser der eigenständigen orthodoxen Kirche der Ukraine und protestantischer Konfessionen, drei muslimische und drei jüdische Gebäude und ein römisch-katholisches Bischofshaus in Charkiw.

Brief des Papstes zur Weihe an das Unbefleckte Herz Marias

In einem Bußgottesdienst am Freitag im Petersdom bittet Papst Franziskus noch einmal um Frieden in der Ukraine. Mit einem besonderen Gebet möchte er die Menschheit und vor allem Russland und die Ukraine der Gottesmutter Maria weihen. Dazu bittet der Papst alle katholischen Bischöfe weltweit, sich mit ihrer Diözese dieser Aktion anzuschließen. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert den Brief im offiziellen Wortlaut.

"Schreiben von Papst Franziskus zum Akt der Weihe an das Unbefleckte Herz Marias

Lieber Bruder,

Papst Franziskus am Schreibtisch / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus am Schreibtisch / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA