Franziskus will mehr Teilhabe für Behinderte

"Hierfür braucht es einen Mentalitätswechsel"

Papst Franziskus wünscht sich mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft. Es gebe bereits große Fortschritte, aber noch zu viele Vorurteile, Ungleichbehandlungen und auch Diskriminierung.

Papst Franziskus hält Hände von mehreren Gläubigen / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus hält Hände von mehreren Gläubigen / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

"Hierfür braucht es einen Mentalitätswechsel", sagte der 85-Jährige am Freitag bei einem Treffen mit der Italienischen Stiftung für Autismus. Menschen mit Einschränkungen sollten in den Mittelpunkt gerückt werden, um ihren wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leisten zu dürfen.

Weitere Aufklärung gefordert

Er wünsche sich eine Kultur der Inklusion und Zugehörigkeit aller Menschen mit Behinderungen, so der Papst weiter. Aus diesem Grund müsse über die vielen Facetten von Einschränkungen weiter aufgeklärt werden; dafür seien solidarische Netzwerke nötig. Kirche und Zivilgesellschaft seien aufgerufen, "sich zu vernetzen und harmonisch zusammenzuarbeiten, um den Schwächsten und Benachteiligten zu helfen, sich Gehör zu verschaffen". Das alles müsse eingebettet sein in eine Wirtschaft in Geschwisterlichkeit, die sich nicht auf Profit oder Egoismus beschränke.

Seit 2008 wird jährlich am 2. April der Welt-Autismus-Tag begangen. Laut UN-Schätzungen kommt jedes 100. Kind mit Autismus zur Welt.

Asperger-Autismus

Asperger-Autismus ist eine Form des Autismus, bei der die Betroffenen meist über normale kognitive Fähigkeiten und einige auch über eine Hochbegabung verfügen. Sogenannte Autismus-Spektrum-Störungen sind angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörungen des Gehirns. Autisten können sich nur schwer in die Gedanken und Gefühle anderer Menschen hineinversetzen, die Einhaltung sozialer Verhaltensregeln und die Kommunikation mit anderen fallen ihnen schwer.

Kinder mit Autismus / © David Scheible (dpa)
Kinder mit Autismus / © David Scheible ( dpa )
Quelle:
KNA