Stäblein verteidigt Millionenzuschuss für Garnisonskirche

Erhebliche Einnahmeausfälle

Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein hat die neuerliche Unterstützung der Potsdamer Stiftung Garnisonkirche durch die Landeskirche verteidigt. Pandemiebedingt habe es Einnahmeausfälle gegeben.

Standort der ehemaligen Garnisonskirche in Potsdam / © Ralf Hirschberger (dpa)
Standort der ehemaligen Garnisonskirche in Potsdam / © Ralf Hirschberger ( dpa )
Landesbischof Christian Stäblein / © Frank Senftleben (epd)
Landesbischof Christian Stäblein / © Frank Senftleben ( epd )

Vor der in Berlin tagenden Landessynode sagte Stäblein am Freitag, die jeweils 490.000 Euro, die in den Jahren 2022 und 2023 fließen sollen, seien nötig geworden, weil "die Stiftung pandemiebedingt unter erheblichen Einnahmeausfällen und massivem Spendenrückgang zu leiden hat". Es sei "schlicht die Frage zu entscheiden gewesen, ob die Kirchenleitung zu diesem Projekt und Erbe steht oder nicht."

Diese Frage könne verschieden beantwortet werden. "Die Diskussionen darüber sind weitaus älter als ich in dieser Kirche Dienst tun darf", sagte Stäblein. "Auch die Kirchenleitung hat darüber intensiv debattiert, zugleich allerdings einmütig beschlossen, zu dem Erbe dieses über ein Jahrzehnt gewachsenen Projekts eindeutig zu stehen." Dies gelte besonders in einem Moment, "in dem sich in Potsdam auch die Bürgergesellschaft, allen voran Oberbürgermeister Mike Schubert, dem ich dafür sehr danke, mit dem Projekt Haus der Demokratie zu dem Standort am Turm der Garnisonkirche bekennt und positioniert hat."

Miteinander von Stadt und Stiftung

Nach langen Auseinandersetzungen zeichne sich nun ein Miteinander von Stadt und Stiftung ab, so der Bischof. Dies könne er nur begrüßen.

Aus Sicht von Stäblein ist es zudem "gerade heute mehr als angezeigt, ein Versöhnungs- und Friedenszentrum an jenem Ort zu haben, an dem das Einsatzführungskommando der Bundeswehr seinen Sitz hat". Dort wolle die evangelische Kirche sichtbar sein mit Nagelkreuzgemeinschaft, Versöhnungszentrum und Friedensarbeit. "Das ist unsere Verpflichtung und Potsdam genau der richtige Ort dafür."

Zuvor hatte die Initiative "Potsdam ohne Garnisonkirche" in einem Schreiben an die Landessynode die Kirchenparlamentarier aufgefordert, die Vermögensverhältnisse der Stiftung und die Kostenübernahme für den in Aussicht genommenen Betrieb zu klären. Es gebe eine "besorgniserregende Fragilität des Finanzkonzepts samt seiner überzogenen Spendenerwartungen", heißt es darin. Außerdem stehe weiterhin der "schwerwiegende öffentlich gemachte Vorwurf" im Raum, dass Spendenmittel für den Bau rechtswidrig in den laufenden Betrieb der Stiftung geflossen seien.

 

Quelle:
KNA