Seelsorgerin formuliert Erwartungen an Kardinal Woelki

"Es muss jetzt ans Eingemachte gehen"

Die Kölner Seelsorgerin Marianne Arndt fordert Kardinal Rainer Maria Woelki auf, zur Zukunft seines Erzbistums Stellung zu beziehen. "Der Kardinal muss liefern", sagte die Gemeindereferentin vor der Sitzung des Diözesanpastoralrats.

Rainer Maria Kardinal Woelki / © Nicolas Armer (dpa)
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Nicolas Armer ( dpa )

Im Diözesanpastoralrat vertritt Arndt ihre Berufsgruppe. "Es muss jetzt ans Eingemachte gehen", sagte sie mit Blick auf die Zusammenkunft. Nur für "Bla-Bla" sei die Zeit zu wertvoll.

Marianne Arndt / © Rudolf Wichert (KNA)
Marianne Arndt / © Rudolf Wichert ( KNA )

Über Themen wie Missbrauch sowie Macht und Teilhabe in der Kirche müsse das Gremium "neu reden". Der Kardinal müsse auch erklären, wie er zum Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland - dem Synodalen Weg - stehe und wie es mit der geplanten Pfarreireform im Erzbistum weitergehe.

Erstes Treffen nach Woelkis Auszeit

Das Treffen in Düsseldorf, das am Samstagnachmittag endet, ist die erste Zusammenkunft des Rats seit Woelkis Rückkehr aus einer fünfmonatigen Auszeit. Bei der Sitzung werde es "vorrangig um einen Austausch der Erlebnisse und Erfahrungen in der Auszeit gehen", teilte die Erzdiözese mit.

Der Kardinal hatte Anfang März seine Amtsgeschäfte wieder aufgenommen. Hintergrund der Pause ist eine Vertrauenskrise, die in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese vor allem wegen der Missbrauchsaufarbeitung entstanden ist. Nach Absprache mit Papst Franziskus war Woelki vergangenen Oktober in die Auszeit gegangen.

Weihbischof Rolf Steinhäuser (Archiv) / © Harald Oppitz (KNA)
Weihbischof Rolf Steinhäuser (Archiv) / © Harald Oppitz ( KNA )

Bei seiner Rückkehr am Aschermittwoch war bekanntgeworden, dass er dem Papst seinen Rücktritt angeboten hatte. Gleichzeitig hatte er um einen Neuanfang und eine zweite Chance geworben.

Der Diözesanpastoralrat hatte sich zuletzt im Januar - also vor Woelkis Rückkehr - getroffen. Der in der Auszeit eingesetzte Übergangsverwalter, Weihbischof Rolf Steinhäuser, hatte damals die Mitglieder des Gremiums befragt, ob der Kardinal wiederkommen solle.

Geistliche und Laien im Diözesanpastoralrat

Das unveröffentlichte Ergebnis legte er dem Vatikan vor. Die Debatte während der Sitzung war teils kontrovers verlaufen. Einigkeit hatte laut Erzbistum darüber bestanden, dass es kein "Weiter so" geben dürfe.

Kardinal Rainer Maria Woelki / © Adelaide Di Nunzio (KNA)
Kardinal Rainer Maria Woelki / © Adelaide Di Nunzio ( KNA )

Die 74 Gremienmitglieder - darunter Geistliche und Laien - vertreten unterschiedliche Gruppen im Erzbistum. Einige von ihnen, etwa Kirchenvertreter auf Stadt- und Kreisebene, haben Woelki seit seiner Rückkehr bereits getroffen.

Mit den Pastoral- und Gemeindereferenten ist er laut Arndt noch nicht zusammengekommen. Er habe auch noch nicht auf einen kritischen Brief geantwortet, den ihm die Referenten zusammen mit Geistlichen geschickt hatten.

Kardinal Woelki zurück im Dienst

Während seiner Auszeit, die auch eine Zeit des Gebets und der Exerzitien gewesen ist, hat der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, Papst Franziskus seinen Amtsverzicht angeboten. Der Papst wird darüber zu gegebener Zeit entscheiden. Weiter hat der Papst angeordnet, dass Kardinal Woelki - wie vorgesehen - am 2. März seinen Dienst wiederaufnimmt.

Blick auf den Kölner Dom / © SmallWorldProduction (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © SmallWorldProduction ( shutterstock )
Quelle:
KNA