Der Vatikan lehnt nach Angaben seiner Botschaft in Kiew Waffenlieferungen an die Ukraine nicht grundsätzlich ab. Die Apostolische Nuntiatur in der Ukraine bezeichnete auf ihrer Internetseite am Wochenende Darstellungen als "falsch", wonach der Heilige Stuhl gegen das Liefern von Waffen ist. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin habe in einem Interview stattdessen betont, dass die katholische Theologie jedem Land das Recht zur Selbstverteidigung zugestehe.
Unvorstellbare Folgen einer Eskalation
Parolin habe festgestellt, dass die internationale Gemeinschaft sich nicht direkt in den Krieg einmischen wolle, aber einige Länder Waffen schickten. Laut der Botschaft fügte er hinzu: "Es besteht die Gefahr, dass die Entwicklung der Situation zu einer noch ernsteren Eskalation mit unvorstellbaren Folgen führt." Die Nummer zwei des Vatikan hatte sich am Donnerstag in einem Interview des privaten katholischen Mediennetzwerks Aciprensa/EWTN geäußert.
Kein Putin-Geld in Vatikanbank
Die Nuntiatur dementierte zudem, dass die Vatikanbank einen Teil des Geldes von Kreml-Chef Wladimir Putin verwahre. Die vatikanische Bank "Institut für die religiösen Werke" (IOR) verwalte nur Konten von Personen, die mit der katholischen Kirche oder dem Heiligen Stuhl verbunden seien, "wie zum Beispiel die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschaften, und niemals von ausländischen Personen oder Regierungen".