"Jeder Mensch kann für sich selbst entscheiden, ob dieses TV-Event der richtige Rahmen dafür ist." Die Bühnen-Show auf dem Essener Burgplatz, die live auf RTL läuft, wird sich Overbeck laut Bistum auch ansehen.
Ab 20.15 Uhr stellen Schauspielerinnen und Schauspieler die Leidensgeschichte Jesu mit Pop-Songs auf einer großen Bühne dar. Gleichzeitig wird ein sechs Meter langes, leuchtendes Kreuz durch die Innenstadt getragen. Jesus-Darsteller Alexander Klaws (38) sprach von einer modernen Aufführung. "Wir versuchen, die Geschichte frei von Religion zu sehen", sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Man erhält einen anderen Blick auf die Erzählung, wenn man Jesus als Mensch darstellt und nicht als Gottheit oder etwas Überirdisches."
Vorbild aus den Niederlanden
Die Geschichte von Leid, Tod und Auferstehung Jesu vermittele aktuelle Werte wie Nächstenliebe und Vergebung, so Klaws weiter. "Diese Themen spielen gerade jetzt eine Rolle, bei all dem, was in der Welt abgeht - wie dem Krieg in der Ukraine und der Corona-Pandemie, in der die Gesellschaft gespalten ist wie lange nicht."
Neben dem Hauptdarsteller treten unter anderem Moderator Thomas Gottschalk (71) als Erzähler sowie Sängerin Ella Endlich (37) als Mutter Maria auf. "Die Passion" gibt es als "The Passion" bereits seit mehreren Jahren in den Niederlanden, wo die Sendung hohe Einschaltquoten erzielt.
Kirchen begleiten mit eigenem Programm
In Essen begleiten die Kirchen den Show-Tag mit einem eigenen Programm. Der Dom und die Marktkirche laden ab dem Nachmittag zur Einstimmung ein, wie der evangelische Kirchenkreis und das Ruhrbistum mitteilten. Nach der Veranstaltung gebe es in den beiden Gotteshäusern bis Mitternacht die Möglichkeit, den Abend nachklingen zu lassen. Seelsorgende stünden in der Stadt für Gespräche bereit.
Bistum Essen
Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.
Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.
