Wulff wünscht sich Papstbesuch in Kiew

"Aufschrei" gegen Kyrill

Der frühere Bundespräsident Christian Wulff fordert stärkere Zeichen des Papstes und der Christen gegen Russlands Krieg in der Ukraine. Er wünsche sich einen Papstbesuch in Kiew und klare Zeichen gegen Kyrill in Moskau.

Papst Franziskus im Gespräch mit Andrij Jurasch, Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl, 07.04.2022 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus im Gespräch mit Andrij Jurasch, Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl, 07.04.2022 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der frühere Bundespräsident Christian Wulff fordert stärkere Zeichen des Papstes und der Christen gegen Russlands Krieg in der Ukraine. Er wünsche sich "Papst Franziskus und für die orthodoxe Kirche Patriarch Bartholomäus aus Istanbul in Kiew, um ein Zeichen zu setzen für die Beendigung dieses Krieges und um ein Zeichen zu setzen gegen die russisch-orthodoxe Kirche, die zum Klüngel und zur Clique von Wladimir Putin gehört", sagte Wulff am Donnerstag im Hörfunkprogramm hr-info des Hessischen Rundfunks.

Papst Franziskus und Christian Wulff im Jahr 2020 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Christian Wulff im Jahr 2020 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Bewunderung für Selenskyj

Wulff ergänzte offenbar mit Bezug zu Kyrill I., dem Moskauer Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, der Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt hatte: "Wenn ein Patriarch dort in Moskau den Krieg als heilig erklärt, dann muss das einen Aufschrei der Milliarden Christen auf dieser Erde geben."

Wulff betonte weiter: "Wir müssen jetzt zusammenstehen, gemeinsam dem Aggressor Putin widerstehen, alles uns Mögliche tun." Deshalb wünsche er sich "natürlich Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier in Kiew an der Seite von Präsident Selenskyj". Er bewundere den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wie dieser sein Volk eine, ihm Mut mache, kämpfe und gleichzeitig verhandele, wie er motiviere und auch die Menschen weltweit erreiche. "Er ist jemand, der jetzt gerade auch vielen bei uns zeigt, dass Wort und Tat zusammengehören, und damit beeindruckt er viele Menschen. Ich finde: völlig zu Recht", so Wulff.

Ganze Unterstützung Deutschlands verdient

Selenskyj habe die ganze Unterstützung Deutschlands verdient, so der frühere Bundespräsident weiter. "Alles, was Deutschland machen kann, muss Deutschland machen. Und ob wir genug machen, das ist ja die große Frage, die man sich nun wirklich zu stellen hat." Wulff (62) war von 2010 bis 2012 Bundespräsident und bei der Amtseinführung von Selenskyj am 20. Mai 2019 als offizieller Vertreter für Deutschland in der Ukraine dabei.

Hintergrund: Patriarch Kyrill I. rechtfertigt Krieg gegen die Ukraine

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine mehrfach verteidigt. Er rechtfertigte ihn etwa als "metaphysischen Kampf" im Namen "des Rechts, sich auf der Seite des Lichts zu positionieren, auf Seiten der Wahrheit Gottes, auf Seiten dessen, was uns das Licht Christi, sein Wort, sein Evangelium offenbaren".

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva (KNA)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva ( KNA )
Quelle:
KNA
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