Der Plan ist zudem online einsehbar. Die derzeit 208 Pfarreien sollen demnach erhalten bleiben können. Bischof Felix Genn werde keine weiteren Zusammenlegungen verordnen. In der Vergangenheit hatte es Kritik an derartigen Schritten gegeben.
Ein Prozess im Fluss
Wie sich genau die Pfarreien von den künftigen Pastoralen Räumen unterscheiden, sei "ein Prozess, der im Fluss ist", sagte eine Bistumssprecherin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Derzeit sei klar, dass es innerhalb der Pastoralen Räume einen Pool an Mitarbeitenden geben soll, die gemeinsam die Seelsorge gestalten. Auch kirchenrechtliche Fragen, etwa ob es innerhalb eines Pastoralen Raums nur einen leitenden Pfarrer geben wird, seien noch offen.
Die Handreichung enthält auch Arbeits- und Diskussionsanregungen für die Pfarreien. Bis Ende Oktober sollen die dortigen Gremien und Gruppen sowie die kirchlichen Verbände eine Rückmeldung geben. Es werde dann einen Beratungsprozess geben, dessen Ergebnisse an die Pfarreien und Dekanate zurückgespielt würden, hieß es. Bis Frühjahr 2023 sollen die Grenzen der neuen Pastoralen Räume stehen.
Strukturreform
Bischof Genn hatte im Mai vergangenen Jahres angekündigt, die Strukturen in seinem Bistum erneut überarbeiten zu wollen. In einem Brief an Mitarbeitende nannte er die steigende Zahl an Kirchenaustritten, die rückläufige Zahl an Seelsorgenden sowie schwindende finanzielle Ressourcen als Grund. Im Kern bewege ihn die Sorge, "wie wir als Bistum Münster in Zukunft lebendig Kirche sein wollen und können, selbst wenn unsere personellen und wirtschaftlichen Ressourcen deutlich schwinden". Im September informierte er den Diözesanrat und den Kirchensteuerrat über konkrete Vorschläge.
Wegen sinkender Mitglieder- und Seelsorgendenzahlen haben auch andere Diözesen in Deutschland Strukturreformen angestoßen. Genn setzte schon 2013 einen "Pastoralplan" für sein Bistum in Kraft, der einen verbindlichen Rahmen für die Seelsorge vorgab. Parallel wurden bereits Pfarreien zusammengelegt, was teilweise mit Unmut aufgenommen wurde.
Das Bistum Münster ist mit knapp 1,8 Millionen Katholiken die nach Mitgliedern zweitgrößte Diözese Deutschlands. Es umfasst Gebiete in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen.