Ein solches Signal sei zu diesem Zeitpunkt so deutlich von keiner anderen Institution gekommen sei, sagte Claus auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zugleich habe er durch sein Verhalten als Bischof in Trier viel Kritik auf sich gezogen.
Claus betonte, Ackermann habe entscheidend dafür gesorgt, dass Prävention und Aufarbeitung von Missbrauch in der katholischen Kirche vorangetrieben würden. Seit 2010 wurden konsequent wichtige Schritte bei der verbindlichen Weiterentwicklung der Prävention und Intervention für alle Bistümer erreicht. Als Mitglied des Betroffenenrats beim ehemaligen Missbrauchsbeauftragten Johannes-Wilhelm Rörig habe sie rund um den Prozess der "Gemeinsamen Erklärung" selbst "gut und auf Augenhöhe" mit ihm zusammengearbeitet. Er habe stets klar formuliert und dabei auch Grenzen aufgezeigt und umgekehrt auch Grenzen akzeptiert.
Kritik an Nennung des Klarnamens
Dagegen habe er als Trierer Bischof viel Unmut auf sich gezogen. Claus nannte in diesem Zusammenhang die Nennung des Klarnamens einer unter Pseudonym bekannten Betroffenen sexueller Übergriffe. Weiter kritisierte sie Aussagen Ackermanns beim Ökumenischen Kirchentag im vergangenen Jahr. Dort hatte Ackermann betont, bei der Zusammenarbeit zwischen Kirchenführung und Betroffenenbeiräten sei es nicht hilfreich, wenn ein Beirat "mehrheitlich durch Aktivisten besetzt" wäre, die ihre Rolle darin sähen, "immer nur im klaren Gegenüber zur Kirche" zu bleiben und politisch-öffentlich "den Finger in die Wunde zu legen".
Claus erklärte weiter, sie hoffe, dass nun mit Blick auf die Aufarbeitung von Missbrauch in der katholischen Kirche kein Vakuum entstehe, da ein Konzept zur Neuaufstellung erst im Herbst vorgestellt werden solle. Auch mit Blick auf die geplante gesetzliche Verankerung des Amtes des Missbrauchsbeauftragten sei eine "starke Stimme" der katholischen Kirche notwendig. Eine solche klare Haltung könne auch Motor für andere Institutionen sein.