Dies teilte das Bistum Limburg am Donnerstag mit. Außerdem nannte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz seine frühere Entscheidung "falsch" und bat die Betroffenen um Verzeihung.
Die "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" hatte letzte Woche darüber berichtet, dass Bätzing den Priester zum Bezirksdekan befördert hatte, obwohl er wusste, dass zwei Frauen dem Mann sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten.
"Diese Entscheidung war falsch"
Bätzing, der seit 2016 Bischof von Limburg ist, hatte betont, er habe den Geistlichen abgemahnt wegen der Vorwürfe aus den Jahren 2000 und 2007. Als die Seelsorgerinen und Seelsorger aus dem Bezirk den Mann dann zum Dekan gewählt hatten, habe er nach Beratungen mit einem größeren Gremium und nach Rücksprache mit einer der betroffenen Frauen der Beförderung zugestimmt.
Jetzt erklärte der Bischof dazu, er nehme wahr, "dass meine Entscheidung für die Betroffenen nur schwer zu ertragen ist und darüber hinaus Irritation und Ärgernis auslöst. Dies hatte ich bei meiner Entscheidung vor zwei Jahren so nicht gesehen. Diese Entscheidung war falsch. Ich bitte die Betroffenen um Verzeihung."
Bätzing würde nun anders handeln
Beim Katholikentag in Stuttgart in der letzten Woche hatte Bätzing betont, es sei "ein absolutes No-Go", Frauen körperlich oder verbal zu belästigen. Der später beförderte Priester soll eine evangelische Pfarrerin in Ausbildung und eine katholische Gemeindereferentin in Ausbildung verbal und körperlich sexuell belästigt haben.
Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) und dem Portal katholisch.de hatte der Bischof hinzugefügt, zur Zeit seiner Entscheidung habe es noch keinen Betroffenenbeirat gegeben: "Heute würde ich ihm die gesamte Angelegenheit vorlegen und um Rat fragen." Er wisse inzwischen mehr über die Komplexität solcher Situationen: "Es geht um Verletztheit und um einen Konflikt, der einfach unglaublich tief geht."