"Mädchen und Jungen sind in Fluchtsituationen vielfachen Gefahren ausgesetzt", sagte der Präsident der Hilfsorganisation, Pfarrer Dirk Bingener, in Aachen. Er äußerte sich zum Weltflüchtlingstag am Montag.
So habe der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zu einem "historischen Exodus" geführt, sagte Bingener: "Zwei Drittel aller ukrainischen Kinder sind innerhalb des eigenen Landes auf der Flucht oder mussten in Nachbarländer fliehen. Das sind erschütternde Zahlen, mit denen unermessliches Leid verbunden ist." Das Hilfswerk hat nach eigenen Angaben seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine 34 Nothilfeprojekte mit rund 1,8 Millionen Euro unterstützt.
100 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht
Trotz dieser schrecklichen Ereignisse dürften andere Konflikte in der Welt nicht aus dem Blick geraten, fügte Bingener hinzu. "Kriegerische Auseinandersetzungen und Gewalt in Ländern wie dem Südsudan, Syrien, Äthiopien, Kolumbien oder Myanmar, bei denen Kinder ebenfalls Opfer von Flucht und Vertreibung werden, rücken leicht aus dem Fokus der Öffentlichkeit." Die betroffenen Kinder dürften nicht vergessen werden, sondern müssten weiterhin nach Kräften unterstützt werden.
Laut Vereinten Nationen sind derzeit mehr als 100 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht - ein neuer Höchststand. Allein infolge des Ukraine-Krieges sind 14 Millionen Menschen geflohen, ein Großteil davon innerhalb des eigenen Landes.