In einer entsprechenden Petition habe der Erzbischof von Colombo zunächst das Gericht gebeten, den Generalinspekteur der Polizei und Minister für Sicherheit anzuweisen, die Empfehlungen umzusetzen, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews am Freitag.
"Rechtliche Schritte zur Umsetzung der Empfehlungen der Kommission gegen die anderen im Abschlussbericht (...) genannten Schlüsselpositionen werden zu gegebener Zeit eingeleitet", so der Kardinal weiter. In dem Bericht der Untersuchungskommission des Präsidenten seien schwere Fahrlässigkeiten und Versäumnisse seitens zahlreicher Beamter und Polizisten aufgedeckt und Disziplinarmaßnahmen gegen sie empfohlen worden. Ohne diese Versäumnisse hätten die Bombenanschläge möglicherweise verhindert werden können.
Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) hatte die Regierung von Sri Lanka aufgefordert, die Ergebnisse der Untersuchungskommission zu veröffentlichen, Transparenz für die Opfer zu gewährleisten und weitere unabhängige Untersuchungen zur Beteiligung anderer Staaten oder Nichtregierungsorganisationen durchzuführen.
Anschläge auf drei katholische Kirchen
Bei den islamistischen Anschlägen auf drei katholische Kirchen und drei Luxushotels waren an Ostern 2019 mehr als 260 Menschen getötet und rund 500 verletzt worden. Die Regierung hatte kurz danach eingestanden, vom indischen Geheimdienst vor unmittelbar bevorstehenden Terrorakten gewarnt worden zu sein, ohne aber potenzielle Ziele wie die Kirche zu warnen und Maßnahmen zur Verhinderung der Anschläge zu ergreifen.
In Sri Lanka hält sich seitdem der Verdacht, nicht näher genannte "Kräfte" hätten aus politischem Kalkül die Anschläge geschehen lassen. Gut ein halbes Jahr nach den Anschlägen gelang dem autoritären und korrupten Clan der Rajapaksas die Rückkehr an die Macht. Gotabaya Rajapaksa hat sich im Präsidentschaftswahlkampf als starker Mann inszeniert, der dem mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka Sicherheit vor weiteren islamistischen Anschlägen garantieren könne.