"Wir drängen Papst Franziskus, die internationale Gemeinschaft um Hilfe für unser Land zu bitten", zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag) aus einer Ansprache des Erzbischofs von Colombo. Besonders das Kinderkrankenhaus in Borella und das Krebskrankenhaus in Maharagama benötigten dringend Medikamente und Ausrüstung.
Schlimmste Wirtschaftskrise
Sri Lankas Devisenreserven seien auf Null gesunken, so der Kardinal weiter. "Das Verschwinden der Goldbestände der Zentralbank muss eines Tages untersucht werden. Die Menschen müssen wissen, wer dieses Geld verschwendet hat." Sri Lanka hat laut Wirtschaftsmedien in den vergangenen Monaten schrittweise fast seine gesamten Goldreserven verkauft.
Das mehrheitlich buddhistische Sri Lanka befindet sich in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1948.
Öffentliches Leben Lahmgelegt
Durch die Devisenknappheit aufgrund von Misswirtschaft und Korruption ist der Import lebenswichtiger Güter zum Erliegen gekommen. Die Regierung hat wegen des Treibstoffmangels die Schließung aller Schulen bis 1. Juli angeordnet. Auch viele Universitäten, Behörden und Unternehmen haben den Betrieb eingestellt.
Wegen der Schwierigkeiten mit Banken und aus "logistischen Gründen" sei derzeit ungewiss, wann Öl- und Benzintanker in Sri Lanka anlegen könnten, erklärte Energieminister Kanchana Wijesekera. Kardinal Ranjith sagte laut Ucanews, Kinder könnten wegen der Treibstoffkrise nicht zur Schule gehen. Krankenhausärzte hätten Schwierigkeiten, pünktlich ins Krankenhaus zu kommen.