Er bedauere die Absage seiner Reise in die beiden Länder, "aber wir sollten den Glauben nicht verlieren und die Hoffnung auf ein möglichst baldiges Treffen nähren", so das Kirchenoberhaupt am Samstag. Ursprünglich wollte Franziskus vom 2. bis 7. Juli zunächst in die Demokratische Republik Kongo und anschließend in den Südsudan reisen. Aus gesundheitlichen Gründen hatte der Vatikan die Reise auf einen bislang unbekannten Zeitpunkt verschoben.
"Wie viel geliebter ihr in den Augen Gottes seid"
Er trage die Menschen im Kongo und Südsudan gerade in diesen Wochen mehr denn je in seinem Herzen, so Franziskus weiter. Er denke "an die Ausbeutung, die Gewalt und die Unsicherheit", unter der die Menschen im Kongo leiden. Er denke an den "Schrei nach Frieden" der Südsudanesen, die "erschöpft von Gewalt und Armut, auf konkrete Schritte im Prozess der nationalen Versöhnung warten".
"Lasst euch die Hoffnung nicht rauben!", rief der 85-Jährige beide Völker auf, "Denkt daran, ihr, die ihr mir so lieb seid, wie viel wertvoller und geliebter ihr in den Augen Gottes seid, der diejenigen, die ihre Hoffnung auf ihn setzen, niemals enttäuscht!" Weiter rief er die Politiker beider Länder auf, Wege der Versöhnung einzuschlagen. Besonders die vielen jungen Menschen verdienten den Frieden. "Für sie müssen wir die Waffen niederlegen, den Groll überwinden und neue Seiten der Brüderlichkeit schreiben", so Franziskus.
Parolin im Auftrag des Papstes in Afrika
Derzeit hält sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in der Demokratischen Republik Kongo auf. Im Auftrag von Papst Franziskus wird er danach auch den Südsudan besuchen. Der zweite Mann im Vatikan solle so Franziskus' "Verbundenheit mit dem kongolesischen und südsudanesischen Volk" zeigen.
Am Sonntag wird der Papst im Petersdom eine Messe mit der kongolesischen Gemeinde in Rom feiern. "Wir werden Kinshasa nach Sankt Peter bringen und dort mit allen römischen Kongolesen, von denen es viele gibt, feiern!". Mit diesen Worten hatte das Kirchenoberhaupt den Gottesdienst angekündigt.