Es dürfe niemand alleinig zum Sündenbock gemacht werden, so die Theologin in einem Gastbeitrag in der "Bild am Sonntag". "Doch Menschen müssen sich ihrer Schuld auch stellen und Verantwortung übernehmen."
Geschehe das nicht, blieben "die Opfer ohnmächtig und zornig zurück", warnte Käßmann. Statt einer Schuldübernahme gebe es bislang jedoch nur weitere Untersuchungsausschüsse und gegenseitige Schuldzuweisungen, kritisierte die Theologin.
Vergebung möglich
"Nur wenn Schuld bekannt wird, ist ja überhaupt Vergebung möglich. Und nur ein Prozess der Vergebung kann langfristig zu Versöhnung und Neuanfang führen."
Vor einem Jahr richteten verheerende Unwetter am 14. und 15. Juli große Zerstörungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen an. Tausende Häuser und weite Teile der Infrastruktur wurden zerstört und beschädigt, mehr als 180 Menschen starben.