Marodes Dach des Erfurter Ursulinenkloster wird saniert

Historisches Gebäude erhalten

Das Dach des Erfurter Ursulinenklosters muss saniert werden. Grund dafür ist die Instabilität des Dachstuhls des alten Konventgebäudes, wie das Bistum Erfurt mitteilte. Die Sanierung kostet demnach sechs bis sieben Millionen Euro.

Ursulinenkloster Erfurt (KNA)
Ursulinenkloster Erfurt / ( KNA )

Sie beginnt am kommenden Montag. Sie wird voraussichtlich bis ins Frühjahr 2024 dauern. Das Kloster wurde um 1136 für Augustiner-Chorfrauen gegründet. Die ersten Ursulinen kamen 1667 nach Erfurt.

Mit der Sanierung werde ein "wesentlicher Schritt zum Erhalt des historischen Gebäudes getan, dessen Baugeschichte immerhin im Mittelalter begonnen hat", so das Bistum.

Grund für die Maßnahme sind demnach hauptsächlich bauliche Eingriffe innerhalb der vergangenen hundert Jahre, "die damals vernünftig schienen, langfristig und ungewollt aber zur Instabilität des Dachstuhls beigetragen haben".

Holzkonstruktion geschwächt

So brachte etwa der Einbau von Fenstergauben mehr Licht ins Gebäude, "führte aber mit dazu, dass die Holzkonstruktion, auf der das gesamte Gewicht der Dachziegel lastet, geschwächt wurde", hieß es.

Die Ursulinen gehen auf die aus Oberitalien stammende heilige Angela Merici (1470-1540) zurück. Im 17. Jahrhundert wurden sie mit der Einrichtung von Mädchenschulen wegweisend für eine neuzeitliche Mädchenbildung. Nach Köln war in Erfurt die zweite Ursulinen-Klostergründung. 1667 erhielten die Schwestern ein weitgehend leer stehendes Klostergebäude am Anger.

Bistum Erfurt

Erfurter Dom / © mije_shots (shutterstock)

Das katholische Bistum Erfurt erstreckt sich über den größten Teil Thüringens. Stark katholisch geprägt ist nur das Eichsfeld im Nordwesten des Landes. Der heilige Bonifatius gründete im Jahre 742 ein erstes Bistum Erfurt, das nur wenige Jahre bestand. Danach kam das Gebiet für mehr als ein Jahrtausend zum Erzbistum Mainz. Nach 1930 gehörte es zu den Diözesen Fulda und Würzburg, deren Bischöfe durch die deutsche Teilung ihre Amtsvollmachten jedoch immer weniger ausüben konnten.

Quelle:
KNA