Das katholische Bistum Erfurt erstreckt sich über den größten Teil Thüringens. Stark katholisch geprägt ist nur das Eichsfeld im Nordwesten des Landes. Der heilige Bonifatius gründete im Jahre 742 ein erstes Bistum Erfurt, das nur wenige Jahre bestand. Danach kam das Gebiet für mehr als ein Jahrtausend zum Erzbistum Mainz. Nach 1930 gehörte es zu den Diözesen Fulda und Würzburg, deren Bischöfe durch die deutsche Teilung ihre Amtsvollmachten jedoch immer weniger ausüben konnten.
Deshalb wurde 1973 von Papst Paul VI. ein Apostolischer Administrator für das Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen eingesetzt, der direkt dem Vatikan unterstellt war. Seit 1981 hatte Bischof Joachim Wanke dieses Amt inne. 1994 wurde er dann erster Bischof des Bistums Erfurt, das im selben Jahr im Rahmen der Neuorganisation der katholischen Kirche nach dem Ende der DDR wieder gegründet wurde. 1997 schlossen der Heilige Stuhl und der Freistaat Thüringen einen Vertrag. Er regelt das Verhältnis von Staat und katholischer Kirche in dem Bundesland. Im Oktober 2012 trat Wanke aus gesundheitlichen Gründen als Bischof zurück. Sein Nachfolger ist der bisherige Mainzer Weihbischof Ulrich Neymeyr. Er hat das Amt am 22. November 2014 angetreten. (KNA)