Immer wieder mischte er sich in seiner Amtszeit auch in die Politik ein, ohne jedoch die Präsenz seines Vorgängers Sin zu erreichen. Im Skandal um einen möglichen Wahlbetrug durch Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo forderte Rosales 2005 ihren Rücktritt und mehr Verantwortungsbewusstsein der Politiker.
Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige katholisch geprägte Land Asiens. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung sind katholisch. Die Bischöfe haben traditionell auch politisches Gewicht.
Von Benedikt XVI. zum Kardinal ernannt
Rosales wurde 1932 in Batangas City nahe Lipa geboren, 100 Kilometer südlich von Manila. Nach seiner Priesterweihe 1958 wurde er Rektor des Priesterseminars und später Pfarrer in seiner Geburtsstadt sowie Geistlicher Spiritual der "Legio Mariae". Wenige Wochen nach der Amtsübernahme Sins in Manila erhielt Rosales im August 1974 die Ernennung zum Weihbischof in der Hauptstadt.
1982 machte ihn Papst Johannes Paul II. zum Koadjutor ("Helfer" des Bischofs) und zwei Jahre später zum Diözesanbischof von Malaybalay. Seit 1992 war er Erzbischof von Lipa und von 1997 und 1999 Vize-Vorsitzender der Philippinischen Bischofskonferenz. 2006 nahm ihn Papst Benedikt XVI. ins Kardinalskollegium auf.