Mittelalterliche Bauzeichnungen des Kölner Doms zu sehen

Ausstellung in der Domschatzkammer

Anlässlich des 700-Jahr-Jubiläums des Kölner Doms werden erstmals alle erhaltenen mittelalterlichen Bauzeichnungen der Kathedrale nebeneinander gezeigt. Sie werden ab Dienstag bis zum 13. November in der Domschatzkammer präsentiert.

Die Türme des Kölner Doms / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Die Türme des Kölner Doms / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Das kündigte die Dombauhütte an. Darunter ist demnach ein berühmter Aufriss der Westfassade, der sogenannte Riss F. Mit einer Höhe von über vier Metern sei er eine der größten erhaltenen Architekturzeichnungen des Mittelalters. Weil er für die Räume der Domschatzkammer zu groß ist, wird er in der Ausstellung in einer hochauflösenden Reproduktion in verkleinertem Maßstab präsentiert.

Einige Zeichnungen galten als verschollen

Die meisten der Zeichnungen stammen den Angaben nach wahrscheinlich aus dem alten Archiv der mittelalterlichen Dombauhütte. Es wurde nach der Einnahme der Stadt Köln durch die französischen Revolutionstruppen 1794 nach Paris verbracht und gilt seither als verschollen.

Ausstellungsraum in der Domschatzkammer im Kölner Dom (Kölner Dom)
Ausstellungsraum in der Domschatzkammer im Kölner Dom / ( Kölner Dom )

Einige Bauzeichnungen wurden jedoch im frühen 19. Jahrhundert wieder aufgefunden. Sie haben sich bis heute im Dombauarchiv, im Kölnischen Stadtmuseum sowie in der Akademie der Bildenden Künste in Wien erhalten.

Ausstellung Teil des Jubiläumsprogramms

Die Ausstellung ist Teil eines umfangreichen Jubiläumsprogramms, das am Montagabend mit einem Festgottesdienst eröffnet wird. Gefeiert wird die Weihe des ältesten Teils des Kölner Doms, des sogenannten Chors. Dieser östliche Teil der heutigen Kirche, in dem sich auch der Dreikönigsschrein befindet, wurde am 27. September 1322 geweiht.

Chorraum des Kölner Doms / © Annika Schmitz (KNA)
Chorraum des Kölner Doms / © Annika Schmitz ( KNA )

Damit war der erste große Bauabschnitt der gotischen Kathedrale abgeschlossen. Bis heute sind aus dieser Zeit etwa der Hochaltar, die Chorpfeilerfiguren, die Königsfenster und das mittelalterliche Chorgestühl erhalten.

Die ausgestellten Bauzeichnungen zeugen laut Dombauhütte von der Planung der später errichteten Partien, etwa der Westfassade. Die Planungen dazu dürften den Angaben zufolge bereits vor der Chorweihe 1322 eingesetzt haben.

Kölner Dom

Blick auf den Kölner Dom / © BalkansCat (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © BalkansCat ( shutterstock )

Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Das Gotteshaus beherbergt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die Erzbischof Rainald von Dassel 1164 aus Mailand nach Köln brachte.

Der Grundstein für den gotischen Neubau an der Stelle mehrerer Vorgängerkirchen wurde 1248 gelegt; 1322 wurde der Chor geweiht. Mittelschiff, Querhäuser und Seitenschiffe der Kölner Bischofskirche folgten bis 1560. Dann stoppten die Querelen um die Reformation und Geldmangel den Baubetrieb.

Quelle:
KNA