Neue Anlaufstelle für Fidei-Donum-Betroffene

Hilfe bei Kontaktaufnahme

Die Deutsche Bischofskonferenz und das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat wollen Betroffenen von Missbrauch durch sogenannte Fidei-Donum-Priester eine Ansprechperson geben. Dazu wird eine eigene Anlaufstelle eingerichtet.

Eingang zum Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eingang zum Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Wer von sexualisierter Gewalt durch deutsche Fidei-Donum-Priester betroffen ist, könne sich per E-Mail (betroffene-fideidonum@dbk.de) oder telefonisch (Tel.: 0228/103-436) an die Bischofskonferenz melden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung am Mittwoch.

Untersuchung zu Bischof Emil Stehle

Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung der Bischofskonferenz und von Adveniat belegt, dass der frühere Bischof Emil Stehle (1926-2017) in Lateinamerika Priester vor Strafverfolgung geschützt hat, die in Deutschland wegen sexualisierter Gewalt strafrechtlich verfolgt wurden. Weiter listet der Bericht gegen Stehle selbst 16 Meldungen und Hinweise zu übergriffigem Verhalten und sexuellem Missbrauch Minderjähriger auf.

Emil Stehle Adveniat-Geschäftsführer Ernst Herb / © Ernst Herb (KNA)
Emil Stehle Adveniat-Geschäftsführer Ernst Herb / © Ernst Herb ( KNA )

Unter dem Namen "Fidei Donum" ("Geschenk des Glaubens") sind seit den 1960er Jahren etwa 400 Priester aus Deutschland nach Lateinamerika entsandt worden. Der aus dem Erzbistum Freiburg stammende Stehle war Leiter der Koordinationsstelle, über mehrere Jahre Adveniat-Geschäftsführer und später Bischof von Santo Domingo in Ecuador.

Unterschiedliche Zuständigkeits- und Verantwortungsbereiche

Die neue Ansprechperson wurde benannt, um den Betroffenen angesichts der unterschiedlichen Zuständigkeits- und Verantwortungsbereiche bei der Kontaktaufnahme mit der jeweils zuständigen Stelle zu helfen.

Deutsche Bischofskonferenz

Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eines der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Insgesamt gehören ihr derzeit 67 Mitglieder an.

Ebenfalls zur Konferenz gehören - auch wenn sie nicht Bischöfe sind - Diözesanadministratoren, die ein Bistum nach Rücktritt oder Tod eines Ortsbischofs übergangsweise verwalten.

Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA