Priester auf Malta soll mit Spenden Pornos gekauft haben

Angeklagt und von Ortskirche suspendiert

Ein katholischer Priester in Malta soll laut Medienberichten mit Spendengeldern von bis zu 150.000 Euro Pornos erstanden haben. Vor Gericht wird dem Priester Veruntreuung und Geldwäsche über rund zehn Jahre vorgeworfen.

Priester auf Malta soll mit Spendengeldern Pornos gekauft haben / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Priester auf Malta soll mit Spendengeldern Pornos gekauft haben / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Wie die "Times of Malta" (Freitag) schreibt, soll er auf Pornoseiten über mehrere Jahre für Live-Sex-Shows hohe Beträge ausgegeben haben. Der beschuldigte Priester erklärte mit Blick auf ein gegen ihn laufendes Gerichtsverfahren, er habe aufgrund eines größeren gesundheitlichen Problems eine "sexuelle Krise" durchlebt.

Vorwurf der Veruntreuung und Geldwäsche

Dem Priester wird vor Gericht Veruntreuung und Geldwäsche über einen Zeitraum von rund zehn Jahren vorgeworfen. Insgesamt soll er auf mehreren Konten bis zu 500.000 Euro angesammelt und eine Sammlung von Motorrädern und Autos besessen haben. Der 39-Jährige plädiert den Angaben zufolge auf nicht schuldig und gibt an, dass die Zahlungen keine Spenden an die Kirche waren, sondern direkt an ihn gingen. Die Ortskirche hat ihn suspendiert.

Katholische Kirche auf Malta

Malta ist mit rund 490.000 Einwohnern und einer Fläche von knapp 316 Quadratkilometern das kleinste Land der EU, der es seit 2004 angehört. Der südeuropäische Inselstaat besteht aus drei bewohnten und vier unbewohnten Inseln. Mit etwa 85 Prozent verzeichnet Malta einen der höchsten Katholikenanteile in der Europäischen Union. Daneben gibt es wenige Protestanten, Orthodoxe, Juden und Muslime.

 Kirche in Nadur auf Malta / © Marialuisa Plassmann (KNA)
Kirche in Nadur auf Malta / © Marialuisa Plassmann ( KNA )
Quelle:
KNA