Das hybrid ausgerichtete Treffen findet zum 26. Mal statt und dauert bis 1. September. In einer Video-Botschaft machte der Berliner Erzbischof und Vorsitzende des Aktionsrats des katholischen Osteuropa-Hilfswerks, Heiner Koch, deutlich, dass bei diesem Thema gerade kirchliche Einrichtungen wie die Caritas Vorbildfunktion hätten. Das gelte sowohl in Deutschland wie auch in den Ländern Mittel- und Osteuropas.
Ost- und Südeuropa leidet unter Wegzug junger Menschen
Bilder von Fleischfabriken und menschenunwürdigen Unterkünften seien von der Corona-Zeit im Gedächtnis haften geblieben, so Renovabis. Ohne Erntehelfer aus Ländern wie Rumänien, Polen oder Bulgarien funktioniere die deutsche Landwirtschaft längst nicht mehr. Pflegekräfte aus dem Osten Europas würden dringender gebraucht denn je. Die Folge jedoch sei, dass diese Arbeitskräfte in den Herkunftsländern fehlten. Auch darauf solle beim Kongress, der unter dem Motto "Aufbruch in ein besseres Leben? Herausforderung faire Arbeitsmigration" steht, ein Blick geworfen werden.
Viele Regionen in Ost- und Südosteuropa litten stark unter dem Wegzug junger Menschen, heißt es. Paare müssten sich trennen, Kinder wüchsen häufig ohne ihre Eltern auf, Überalterung und fehlende Perspektiven seien die Folge. Davon würden aus den Partnerländern von Renovabis Expertinnen und Experten sowie Vertreter aus der Praxis in München berichten.
Dennoch sollte Arbeitsmigration nicht nur negativ gesehen werden, so die Veranstalter. Sie könne sich auch zu einer Win-win-Situation entwickeln, etwa wenn Arbeitsmigranten ihre Familien zu Hause finanziell unterstützten und so zur Verbesserung der dortigen Lebensverhältnisse beitrügen oder wenn sie später dauerhaft in ihre Heimat zurückkehrten und dort ihre Erkenntnisse sowie Erfahrungen einsetzen könnten. Der Kongress soll am Donnerstag mit einem "Münchner Appell" an Politik, Gesellschaft und Kirche enden.