Getagt wird in der Hochschule für Philosophie der Jesuiten, wie das katholische Osteuropahilfswerk in Freising mitteilte. Auf dem Treffen, das in Präsenz und online stattfindet, sollen die negativen wie auch die positiven Aspekte aufgegriffen werden. In einem einführenden Referat beleuchtet Axel Kreienbrink vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Rahmen, Umfang und Herausforderungen von Arbeitsmigration.
Die Perspektive aus Mittel- und Osteuropa nehmen Prälat Arnold Drechsler aus Opole/Polen und Andrij Waskowycz aus Kiew/Ukraine in den Blick, wie es heißt.
Aus der Praxis in Deutschland berichteten Philipp Schwertmann aus Berlin und Pfarrer Peter Kossen von der "Aktion Würde und Gerechtigkeit" in Lengerich. In sechs Arbeitskreisen wollten Experten und Teilnehmende einzelne Aspekte genauer untersuchen, angefangen von der Situation in der Pflege und Alltagsbetreuung über die Auswirkungen von Migration auf die Familien in den Heimatländern, die Gefahr des Menschenhandels oder den Arbeitsschutz.
Katastrophale Zustände in Fleischfabriken
Die Bilder von katastrophalen Zuständen in Fleischfabriken und Unterkünften wurden laut Mitteilung in der Pandemie offensichtlich.
Zugleich sei deutlich geworden, ohne Erntehelfer aus Ländern wie Rumänien, Polen oder Bulgarien funktioniere die deutsche Landwirtschaft längst nicht mehr. Pflegekräfte aus dem Osten Europas würden dringender gebraucht denn je, und in Herkunftsländern fehlten die Arbeitskräfte, Paare müssten sich trennen, Kinder häufig ohne ihre Eltern aufwachsen.
Dennoch sollte Arbeitsmigration nicht nur negativ gesehen werden, heißt es in der Ankündigung. Sie könne sich auch zu einer Win-win-Situation entwickeln, etwa wenn Arbeitsmigranten ihre Familien zu Hause finanziell unterstützten und so zur Verbesserung der dortigen Lebensverhältnisse beitrügen oder wenn sie später dauerhaft in ihre Heimat zurückkehrten und dort ihre Erkenntnisse sowie Erfahrungen einsetzen könnten. - Der Internationale Kongress Renovabis findet zum 26. Mal statt.