Unter der Titel "Krönung" beleuchtet der Gürzenich-Kapellmeister zusammen mit den Chören der Dommusik die Heiligen Drei Könige aus verschiedenen musikalischen Blickrichtungen. Die Gebeine der Heiligen Drei Könige befinden sich ja der Überlieferung nach im Goldenen Schrein im Kölner Dom, für den die gotische Kathedrale vor allem gebaut wurde.
Am Ende des Konzertes steht die berühmte "Krönungsmesse" für Solisten, Chor und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart. Obwohl der Beiname nicht vom Salzburger direkt stammt, wurde die Messe oft bei Gottesdiensten aus Anlass von Kaiser- und Königskrönungen aufgeführt und ist bis heute aufgrund ihrer Klangschönheit und Originalität bei Chören wie Publikum beliebt.
Musik aus allen Richtungen
Königlicher Glanz kommt auch von den anderen Werken, die das Gürzenich-Orchester aufführen wird. Wobei der Effekt durchaus wechselhaft sein kann - Domkapellmeister Eberhard Metternich freut sich, dass François-Xavier Roth mit seinem Gürzenich-Orchester einen Beitrag zum Jubiläum der Chorweihe vor 700 Jahren leistet, das in diesen Wochen mit Konzerten, Gottesdiensten und Veranstaltungen gefeiert wird: "Ich denke, dass der Glanz, der von dem Dreikönigenschrein ausgeht, auch auf die Musik übertragen werden soll." Der Raum des Domes wird bei dem Konzert eine besondere Rolle spielen. Denn von zwei weiteren Orten neben der Vierung des Domes wird vor allem die barocke Musik des Programms erklingen.
Roth positioniert zwei kleinere Ensembles im Norden und Süden des Domes, um einen besonderen Raumklang zu erzielen und die Barockmusik transparent klingen zu lassen. So musiziert die eine Auswahl ungefähr auf Höhe des berühmten Clarenaltars im nordlichen Seitenschiff und die zweite Instrumentalgruppe auf dem Chorpodest im südlichen Seitenschiff.
Glanzvolle französische Barockmusik
Wahrhaft glanzvoll und international ist dabei das "Prélude" aus dem Te Deum des französischen Barockkomponisten Marc-Antoine Charpentier. Die Musik erklingt seit Jahrzehnten als Erkennungsmelodie der Eurovision-Fernsehübertagungen.
Prächtige Bläserklänge gibt es außerdem beim Werk "Les Airs de Trompettes, Timbales et hautbois" von Jean-Baptiste Lully. Ebenfalls aus dem Zeitalter des französischen Barock stammt der "Marche à quatre timbales" von André Danican Philidor. Musik aus dem 19. und 20. Jahrhundert erklingt dann von Anton Bruckner und Olivier Messiaen, ehe schließlich das Konzert glanzvoll mit Mozarts Krönungsmesse endet.
Lange Verbindung zwischen Gürzenich-Orchester und Dom
Das Domkonzert vom Gürzenich-Orchester und den Chören der Dommusik hat eine mehr als zehnjährige Tradition, die von Domkapellmeister Metternich und dem damaligen Gürzenich-Kapellmeister Markus Stenz begründet wurde.
Doch die musikalische Verbindung gibt es schon viel länger. Bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt sich die feste Gepflogenheit, dass unterschiedliche Instrumental-Ensembles, aus denen viel später das Gürzenich-Orchester hervorgehen sollte, regelmäßig in der Kathedrale beschäftigt und somit eng mit der Musikpflege am Kölner Dom verbunden waren.
Das Kooperationskonzert überträgt DOMRADIO.DE am Freitag live ab 20 Uhr in Ton und Bild, im Internet, auf Facebook und Youtube.
Programm:
Marc-Antoine Charpentier
Prélude du Te Deum
Jean-Baptiste Lully
Les Airs de Trompettes, Timbales et hautbois
André Danican Philidor
Marche à quatre timbales
Olivier Messiaen
Appel interstellaire aus: Des Canyons aux étoiles
für Horn solo
Anton Bruckner
Adagio aus: Quintett F-Dur 16‘
Bearb. von Hans Stadlmair
Wolfgang Amadeus Mozart
Krönungsmesse C-Dur KV 317
Mit: Sophie Karthäuser (Sopran), Isabelle Druet (Mezzosopran), Julien Behr (Tenor), Matthew Rose (Bass)
Männerstimmen des Kölner Domchores
Mädchenchor am Kölner Dom
Domkantorei Köln
Einstudierung: Winfried Krane
Gürzenich-Orchester Köln
Leitung: François-Xavier Roth