DOMRADIO.DE: Aus Pastoralassistenten und -assistentinnen werden an diesem Samstag Pastoralreferenten und -referentinnen. Was genau steckt dahinter? Ist das ein großer Schritt?
Simon Beranek: Das ist ein Schritt von Assistent zu Referent. Dahinter steckt eine dreijährige Ausbildung. Die hat man nach der zweiten Dienstprüfung abgeschlossen. Danach wird man zum Referenten oder zur Referentin beauftragt.
DOMRADIO.DE: Was dürfen sie denn dann, was sie vorher nicht durften?
Beranek: (lacht) Ich darf genau das Gleiche nur mit einer unbefristeten Anstellung und einer Urkunde in der Hand.
DOMRADIO.DE: Drei Jahre lang haben Sie Erfahrungen in dieser Tätigkeit in einer Gemeinde gesammelt. Was bereitet Ihnen daran am meisten Freude?
Beranek: Am meisten Freude bereitet mir die Arbeit mit und an den Menschen vor Ort, die sich in unterschiedlichen Lebenssituationen befinden.
Gerade hier bei uns, an der Basis, in der Gemeinde, erlebt man zwar neben großer Enttäuschung im Hinblick auf das, was in Kirche geschieht oder eben nicht geschieht auch ganz große Aufbruchsstimmung und Motivation, Kirche zu sein, Kirche zu gestalten und in die Zukunft zu tragen.
DOMRADIO.DE: Was war bisher die größte Herausforderung, die Sie meistern mussten?
Beranek: Die habe ich im letzten Jahr bei meiner Arbeit als Seelsorger während und nach der Flutkatastrophe erlebt.
Dort gab es Situationen, auf die man sich nicht so gut vorbereiten kann. An so einer Aufgabe wächst man dann.
DOMRADIO.DE: Was möchten Sie den Menschen in Ihrer Gemeinde mitgeben?
Beranek: Ich scheue mich ganz oft vor frommen Floskeln. Aber das muss tatsächlich diesmal sein.
Ich möchte den Menschen Hoffnung und Mut mitgeben und vor allen Dingen Freude am Evangelium machen. Weil ich finde, dass Jesus einfach so eine Power hat, von der man auch im 21. Jahrhundert noch zehren kann.
DOMRADIO.DE: Weihbischof Ansgar Puff wird Sie und die Kolleginnen und Kollegen beauftragen, so heißt das. Spüren Sie ein bisschen Anspannung? Freuen Sie sich?
Beranek: Ja, eine gewisse Anspannung ist schon da. Die Frage, ob das der richtige Weg oder die richtige Entscheidung ist, spielen da natürlich mit. Gerade im Moment bin ich mir aber ziemlich sicher. Ich hoffe, dass das im Dom auch noch der Fall sein wird.
DOMRADIO.DE: Priester und Diakone werden geweiht, Ordensleute legen ein Gelübde ab und sie werden beauftragt. Was hat denn diese Beauftragung für Konsequenzen für Sie?
Beranek: Ich persönlich würde sagen, dass die Beauftragung für mich genauso ein großer Schritt ist wie eine Weihe für einen Kleriker oder für einen Ordenschristen das Gelübde.
Da hängen vielleicht nicht ganz so viele Bedingungen dran, aber es ist trotzdem ein ziemlich großer Schritt. Das heißt für mich: Jesus hat mich berufen. Er will, dass ich für die Menschen da bin und ihnen von ihm erzähle und seine genialen Botschaften im Hier und Jetzt rüberbringe.
DOMRADIO.DE: Feiern Sie danach dann auch ein bisschen mit Ihrer Gemeinde?
Beranek: Wir feiern am Tag darauf in Rheinbach einen großen Gottesdienst, an dem auch unser neuer Kaplan eingeführt wird. Dort feiern wir dann gemeinsam ein großes Fest.
Das Interview führte Heike Sicconi.
Information der Redaktion: DOMRADIO.DE überträgt im Internet-TV aus dem Kölner Dom die Beauftragung von Gemeinde- und Pastoralreferenten für das Erzbistum Köln mit Weihbischof Ansgar Puff.