DOMRADIO.DE: Im Refugium des Katholischen Forums, direkt gegenüber der Propsteikirche in Dortmund, steht aktuell der Fair-o-mat. Was ist daran so besonders?
Paul Kaupenjohann (Stadtvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Dortmund): Der Fair-o-Mat ist ein rein mechanischer Snack-Automat, der nachhaltig und ökologisch - völlig ohne Strom - fair gehandelte Produkte zum Selbstkostenpreis verkauft. Bei dem Fair-o-maten handelt es sich um ein altes Gebraucht-Gerät, was aufgearbeitet wurde und jetzt für uns im Einsatz ist, um fair gehandelte Produkte wie Schokoriegel, Schokoladen oder Fruchtgummi-Bären an Interessenten zu verkaufen.
DOMRADIO.DE: Völlig ohne Strom - wie kommen dann die Dinge da rausgepurzelt?
Kaupenjohann: Man muss sich das ein bisschen wie die Kaugummiautomaten vorstellen. Man schmeißt das Geld hinein. Das wird rein mechanisch geprüft und gibt dann eine Drehschraube frei, die das Produkt in den Ausgabeschacht befördert.
DOMRADIO.DE: Der Automat bleibt nicht für immer da stehen, sondern soll noch an anderen Standorten auftauchen. Er geht auf Reisen. Was bezwecken Sie mit dieser Aktion?
Kaupenjohann: Der Fair-o-Mat ist ein Fair-Besserungs-Projekt von BDKJ Dortmund, mit dem wir uns als fairer Verband auszeichnen lassen wollen. Wir wollen als fairer Verband die Welt ein bisschen besser machen und kritischen und nachhaltigen Konsum fördern. Und wir als Stadtverband erreichen insbesondere die katholischen Jugendgruppen in Dortmund und wir wollen über ein Patenschaftsmodell den Fair-o-maten auf Reisen schicken und so den fairen Konsum von Jugendlichen, aber auch in den Gemeinden, wo die Jugendlichen aktiv sind, fördern.
DOMRADIO.DE: Der Fair-o-mat ist Teil Ihres Fair-Besserungs-Projekts. Was tun Sie denn sonst noch, um nachhaltiger zu leben im BDKJ?
Kaupenjohann: Das sind verschiedene Bausteine. Wir haben alle unsere Prozesse einmal kritisch hinterfragt und geguckt: Wo können wir uns "fair"bessern, wo können wir nachhaltiger im Sinne der Schöpfungsbewahrung agieren? Das ist zum Beispiel eine CO2-Kompensation, eine Klima-Kollekte für gefahrene Kilometer. Wir stellen unser Catering um. Wir haben unsere Büromaterialien hinterfragt. Das sind einige der Bausteine. Aber es gibt noch viel, viel mehr. Man muss sich nur einmal hinsetzen und die eigenen Sachen hinterfragen.
DOMRADIO.DE: Warum ist es Ihnen denn so wichtig, vom BDKJ aus diesen nachhaltigen Konsum in den Mittelpunkt zu stellen?
Kaupenjohann: In Zeiten von Klimawandel braucht man eigentlich gar nicht so viel zu sagen. Es ist wichtig, dass wir die Schöpfung an sich bewahren und mit einem guten Beispiel vorangehen und gemeinschaftlich agieren. Wir können nur gemeinschaftlich die Natur nachhaltig bewahren, wenn wir zusammen agieren und jeder einen kleinen Beitrag leistet. Und da wollen wir als BDKJ mit einem guten Beispiel vorangehen.
Das Interview führte Katharina Geiger.
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist der Dachverband von 17 katholischen Kinder- und Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern. Er versteht sich in erster Linie als Interessenvertretung dieser Verbände in Kirche, Staat und Gesellschaft und kümmert sich darüber hinaus um die Absicherung der finanziellen Förderung.
