Weltkirchenrat fordert mehr Gerechtigkeit für Indigene

Zur Heilung beitragen

Der Weltkirchenrat hat ein Ende der Diskriminierungen von indigenen Völkern gefordert. Die Mehrheit der Indigenen litten weltweit unter Marginalisierung, Hunger und Armut, kritisierte der ÖRK in einer Erklärung.

Teilnehmer der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen / © Anne Ackermann (KNA)
Teilnehmer der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen / © Anne Ackermann ( KNA )

Häufig würden sie von ihrem Land vertrieben, weil Staaten und Unternehmen dort Rohstoffe ausbeuten wollten.

Der Dachverband rief seine Mitgliedskirchen auf, mehr zur Wahrung und Durchsetzung von Indigenen-Rechten zu tun. Dies sei auch im Kampf gegen den Klimawandel und für Umweltschutz wichtig. Ein eigenes ÖRK-Programm zur Förderung und Unterstützung junger Indigener soll aufgelegt werden.

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Die Kirchen werden auch aufgerufen, die eigene Verantwortung bei der Verfolgung und Diskriminierung von Indigenen zu bekennen und Schritte der Versöhnung zu gehen. Konkret werden die Verbrechen gegen Sami in Nordeuropa und Indigene in Kanada genannt.

Für "Wahrheit und Gerechtigkeit"

Die Kirchen stünden in der Verantwortung, so der ÖRK weiter, zur "Heilung von geschichtlichen und generationenübergreifenden Traumata der indigenen Völker" beizutragen. Es brauche Wahrheit und Gerechtigkeit, "wo immer es Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozide" gegen Indigene gegeben habe.

Während der neuntägigen Vollversammlung in Karlsruhe kamen Indigene aus mehreren Erdteilen zu Wort. Insbesondere forderten sie ein sofortiges Umsteuern beim Umgang mit den natürlichen Ressourcen, um vor dem Hintergrund von Klimawandel, Artensterben und Naturzerstörung ein Überleben künftiger Generationen zu sichern. Die Weltgemeinschaft könne vom nachhaltigen Umgang mit Natur von den Indigenen lernen.

Weltkirchenrat

Dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), auch Weltkirchenrat genannt, gehören derzeit 352 protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie kirchliche Gemeinschaften in rund 140 Ländern an. Sie repräsentieren weltweit mehr als 500 Millionen Christen. Der Weltbund wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet. Er hat seinen Sitz in Genf.

Kapelle des Weltkirchenrats / © Bernhard Raspels (KNA)
Kapelle des Weltkirchenrats / © Bernhard Raspels ( KNA )
Quelle:
KNA