Beobachter sprechen von einem Paukenschlag. Betroffene von einer Katastrophe. Zwar stimmten eine große Mehrheit aller Delegierten für die Annahme des Textes - aber es fehlten die Bischöfe.
Doch es fehlte nicht nur die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischöfe, die die Satzung vorschreibt.
Wie stimmten die Bischöfe ab?
Es waren laut Mitteilung der Pressestelle 62 Bischöfe in Frankfurt dabei. An der betreffenden Abstimmung nahmen 57 Bischöfe teil. Das heißt, fünf Bischöfe fanden bei der Abstimmung an ihrer Fernbedienung den Knopf nicht - oder wollten erst gar nicht abstimmen. 33 Bischöfe stimmten für die Annahme des Textes. Drei Bischöfe enthielten sich ihrer Stimme. 21 Bischöfe konnten dem Text nicht zustimmen und votierten klar dagegen.
Es wird also deutlich - es fehlt nicht nur die erforderliche Zwei Drittel Mehrheit. Es fehlt nahezu die Hälfte der Bischöfe. Wenn man bedenkt, dass es zur Zeit 69 Bischöfe in Deutschland gibt, kann man nicht einmal sagen, dass die Mehrheit der Bischöfe für die Annahme des Textes gestimmt hat. Hier wird deutlich, wie zerrissen die katholischen Bischöfe derzeit sind. Trotz aller Grundschwüre über die Einheit der Bischöfe.
Anmerkung der Redaktion: Die Pressestelle des Synodalen Weges hat inzwischen ihre Angabe über die Teilnehmerzahl der Bischöfe korrigiert. Am Eröffnungstag der Vollversammlung waren demnach 60 Bischöfe anwesend - und nicht wie ursprünglich veröffentlicht 62 Bischöfe. An den Abstimmungsergebnissen ändert das nichts.