Verfahren gegen Priester wegen Kinderpornografie eröffnet

Vom Dienst entpflichtet

Das Amtsgericht Osnabrück hat das Hauptverfahren gegen einen suspendierten katholischen Priester wegen des Besitzes von Kinderpornografie eröffnet. Es habe damit die Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover zugelassen.

Eine Ermittlerin sitzt vor Monitoren mit unkenntlich gemachten Fotografien, die teilweise sexuellen Missbrauch zeigen / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Eine Ermittlerin sitzt vor Monitoren mit unkenntlich gemachten Fotografien, die teilweise sexuellen Missbrauch zeigen / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Das teilte das Gericht am Donnerstag mit. Die Hauptverhandlung ist anberaumt für den 26. Oktober. Die Staatsanwaltschaft Hannover ist zuständig, weil dort die Zentralstelle für Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Kinderpornografie angesiedelt ist.

Dem heute 58 Jahre alten Angeklagten wird den Angaben zufolge vorgeworfen, sich mithilfe verschiedener Endgeräte Bilddateien mit kinderpornografischem Inhalt aus dem Internet heruntergeladen und auf unterschiedlichen Datenträgern gespeichert zu haben. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung sollen kinderpornografische Dateien in mittlerer vierstelliger Zahl gefunden worden sein.

Zahlreiche Datenträger sichergestellt

Die Polizei hatte nach einem Zeugenhinweis im November vergangenen Jahres bei dem Priester zahlreiche Datenträger sichergestellt. Dieser hatte daraufhin selbst den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode über die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen informiert und war umgehend vom Dienst entpflichtet worden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der Priester die Vorwürfe eingeräumt. Seit rund einem Jahr gelte der Besitz solcher Daten als Verbrechen und werde mit einem Freiheitsentzug zwischen einem und fünf Jahren bestraft.

Bistum Osnabrück

Sonnenschein am Dom zu Osnabrück / © Nicolas Ottersbach (DR)
Sonnenschein am Dom zu Osnabrück / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Das Bistum Osnabrück besteht seit mehr als zwölf Jahrhunderten. Die Anfänge liegen im Jahre 780, als Kaiser Karl der Große in Osnabrück eine Missionsstation errichtete. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die räumliche Gestalt des Bistums Osnabrück mehrfach.

 

Quelle:
epd